Australiens Südwesten

Bis Esperance und zurück

Neben unserer Zeit in Perth wollten wir auch Australiens Südwesten erkunden. Die Küsten und Landschaften sind atemberaubend schön, und wären an sich schon einen mehrwöchigen Aufenthalt wert. Doch eins nach dem anderen…

Bloc Party in Perth

Einen Tag nach unserem Trip nach Rottnest Island stand ein weiterer Höhepunkt unserer Reise auf dem Programm: Bloc Party im Red Hill Auditorium in Perth.

Es ist faszinierend, wie gut organisiert Konzerte in Perth ablaufen. An mindestens ein bis zwei Bars in jedem Stadtteil gibt es einen Shuttle-Bus, der die Konzertgänger einsammelt, und nach dem Konzert wieder dort – oder an einer anderen Bar – absetzt.

Die Fahrt zum Veranstaltungsort dauerte gut 30 Minuten und die Stimmung im Bus war super. Überrascht waren wir von den laschen Sicherheitskontrollen am Eingang. Die Taschen wurden zwar kontrolliert, aber niemand wurde abgetastet. Hier ist die Welt scheinbar noch in Ordnung!

Die Vorband hätte man sich sparen können. War ein bisschen wie die australische Version von Tic Tac Toe. Irgendwie nicht zeitgemäß. Oder sind wir zu alt und das ist wieder modern?!

Das Red Hill Auditorium. Im Hintergrund der Sonnenuntergang über Perth.

Bloc Party hat einen super Auftritt abgeliefert und es wurde stellenweise recht emotional. Sie haben ihr 2005er Album Silent Alarm in voller Länge gespielt. Der Wahnsinn! Es lag wohl an der Mischung: Die Band, Australien, diese einzigartige Kulisse und die Songs, mit denen wir so viele gute Erinnerungen verbinden.

Da war es auch egal, dass die Flasche Wein rund 25 € kostete. Und das war noch die günstigste Variante, sich mit Flüssigkeit zu versorgen.

Auf der Rückfahrt machte meine Blase schlapp. Lag wohl am Wein. Ich musste den Busfahrer überreden anzuhalten. Zu meiner Verwunderung wollte sich keiner der anderen Mitreisenden erleichtern. Als ich wieder in den Bus stieg, wurde ich lautstark jubelnd Empfangen. Puh, welch eine Erleichterung!

Indian Ocean Drive

Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Mietwagen von Perth aus Richtung Norden auf dem Indian Ocean Drive. Kilometerweites Buschland. Sehr grün und mit vielen Wildblumen, die wir noch nie gesehen hatten, gespickt.

Wir machten unterwegs an einigen Nationalparks halt. Der interessanteste war der Nambung National Park. Ein Teil des Parks ist von bis zu vier Meter hohen Kalksteinsäulen gesäumt, Pinnacles genannt. Diese haben sich durch Erosion in den letzten zehntausenden Jahren gebildet. Der Wikipedia-Artikel erklärt es etwas ausführlicher.

Australiens Südwesten - The Pinnacles

Auf dem Rückweg fuhren wir noch durch ein mittelstarkes Unwetter und übernachteten ein vorerst letztes Mal in Perth.

Ab in den Süden – Australiens Südwesten

Der nächste Roadtrip unserer Weltreise stand an: Mit dem Auto von Perth bis Esperance. Auf direktem Weg wären das um die 700 Kilometer. Wir sind natürlich einige lohnenswerte Umwege gefahren, und hielten uns hauptsächlich an der Küste auf. Dort ist Australiens Südwesten am schönsten.

Wolkiger Start

Das Wetter meinte es am ersten Tag unserer Rundreise nicht so gut mit uns. Nachdem am Preston Beach noch die Sonne strahlte, zogen bald darauf dicke graue Wolken auf.

Zu gerne hätten wir im Injidup Natural Spa ein Entspannungsbad genommen. Bei Wind, fehlender Sonne und weniger als 20 Grad war daran jedoch nicht zu denken. Schön war dieser besondere Ort aber trotzdem; und so blieben wir auch ohne Badezeug eine ganze Zeit dort.

Ein paar Kilometer weiter wartete dann die nächste Landmarke auf uns: Canal Rocks. Eigentlich nur einige Steine im Wasser, aber von der Natur wunderbar geformt und von netten Menschen durch eine Holzbrücke erschlossen.

Den Abend und die erste Nacht verbrachten wir in Margaret River im gemütlichen Tall Trees Guesthouse.

Treffen mit den Locals, große Bäume und erste Schwimmversuche

Am nächsten Tag war es schon viel sonniger. Wir fuhren zur Hamelin Bay, da man dort vom Strand aus Rochen beobachten kann. Und tatsächlich war das Glück auf unserer Seite. Zwei Rochen schwammen in unmittelbarer Ufernähe ihre Bahnen. Unser erstes Treffen mit den Locals. Besonders scheu waren sie nicht und ließen sich auch gut fotografieren.

Für unseren nächsten Zwischenstopp in Australiens Südwesten fuhren wir etwas weiter landeinwärts. The Valley Of The Giants heisst der Teil eines Nationalparks, in dem man in bis zu 40 Meter Höhe über einen Tree Top Walk durch die Baumkronen laufen kann. Die Bäume dort sind verdammt alt und haben sogar schon den ein oder anderen Waldbrand überstanden.

Es ging wieder Richtung Küste. Elephant Rock in der William Bay war das Ziel. Die Felsen an der Küste sehen je nach Betrachtungswinkel wie die Dickhäuter aus, denen sie schließlich auch ihren Namen verdanken.

Australiens Südwesten - Elephant Rock

Direkt nebenan liegt mit dem Greens Pool ein natürliches Badeparadies. Vorgelagerte Felsen schirmen hier die Küste von der Brandung ab und man kann sich wunderbar im klaren, ruhigen Wasser treiben lassen. Das haben wir dann auch getan! Für mich waren es die ersten Schwimmversuche im Indischen Ozean.

Übernachtet haben wir einige Kilometer weiter in einem klassischen Motel in Albany. Es gab mal wieder Pizza.

Esperance – Lucky Bay und Great Ocean Drive

Von Albany ging es am nächsten Tag viele Kilometer weiter nach Esperance. Unterwegs gab es auf dieser Strecke nicht viel zu erkunden, was nicht bedeutet dass die Strecke nicht schön war.

Esperance ist ein hübsches Küstenstädtchen mit vielen traumhaften Buchten in der näheren Umgebung. Wir saßen nach unserer Ankunft am Meer und lauschten den abendlichen Wellen.

Für den nächsten Morgen hatten wir geplant, in der Lucky Bay zu frühstücken. Der Strand dort ist bekannt für gelegentliche Besuche von Kängurus. An diesem Tag hatten die einheimischen Beuteltiere aber scheinbar andere Pläne. Enttäuscht waren wir nicht, denn Lucky Bay ist auch ohne Kängurus einfach atemberaubend schön.

Der Sand ist hier so hell, dass die Augen gefühlt 15 Minuten brauchten, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Er besteht aus reinstem Quarz, ohne Verunreinigungen. Und das Wasser ist so türkis wie es nur sein kann. Für uns und auch sicher für viele andere der schönste Strand in Australiens Südwesten.

Nach unserem Frühstück und einem ausgiebigen Strandspaziergang in der Lucky Bay, fuhren wir zur Twilight Bay und haben dort für einige Stunden unseren ersten Strandtag verbracht. Also liegend.

Als wir genug Sonne getankt hatten, ging es über den Great Ocean Drive  noch an einige Traumstrände und schöne Küstenabschnitte vorbei.

Auf (fast) direktem Weg nach Perth

Über 700 Kilometer war die geplante Strecke für diesen Tag. Auf direktem Weg von Esperance nach Perth. Nun, fast direkt: wir machten noch einen winzigen Abstecher zum Wave Rock. Das ist ein Fels, der wie eine sich auftürmende Welle aussieht. Ziemlich cool!

In Perth angekommen gingen wir recht früh schlafen. Am nächsten Tag erkundeten wir noch die Stadt und die ein oder andere Mall, bevor wir am Abend zum Flughafen fuhren, um Australiens Südwesten in Richtung Cairns, Queensland zu verlassen.

Dummerweise hatte unser Flug zwei Stunden Verspätung. Edith konnte leider nicht wie erhofft in ihren Geburtstag reinfliegen. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr.

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Kruger National Park

Erster Tag: Skukuza

Von unserem letzten Stopp auf der Panorama Route sind wir über das Phabeni-Tor in den Kruger National Park gefahren. Auf dem Weg zum Skukuza Camp haben wir eine Herde Elefanten mit mindestens 30 Tieren gesehen. Das war im Etosha National Park in Namibia ganz anders. Da freuten wir uns, als wir mal sieben Elefanten an einem Fleck sahen.

Weil uns der Anblick dieser großen Herde so erfreute, blieben wir einige Minuten stehen und beobachteten die Elefanten. Irgendwann wurden die größeren Tiere unruhig und schienen etwas vertreiben zu wollen. Und tatsächlich: ein recht leichtsinniger Gepard kam den Elefanten sehr nahe. Sie machten ihm jedoch schnell deutlich, dass mit ihnen nicht zu spaßen sei. Pauken und Trompeten! Der Gepard ergriff dann lieber die Flucht.

Elefanten vertreiben einen Gepard im Kruger National Park
Elefanten vs. Gepard

Eine ausgewachsene Leoparden-Schildkröte haben wir dann ein paar Meter weiter entdeckt. Das hat Edith natürlich sehr erfreut. Bis auf einige Giraffen und die allgegenwärtigen Impalas hielt der Kruger National Park seine übrige Tierwelt für uns noch unter Verschluss.

Wir hätten an diesem Tag eigentlich noch Zeit für eine ausgiebige Safari gehabt. Doch die Fahrt über die Panorama Route und die erste kleine Safari waren für uns beide sehr schön, aber auch sehr ermüdend. Wir blieben daher den Nachmittag im Skukuza Camp und aßen Abends etwas im Cattle Baron.

Zweiter Tag: Berg-en-Dal

Am nächsten Tag fuhren wir vom Skukuza Camp in Richtung Berg-en-Dal. Wie es sich für einen Besuch im Kruger National Park gehört mit eingeplanter Safari.

Regen im Kruger National Park

Auf der ersten großen Schleife, die wir fuhren, regnete es fast die komplette Zeit. Und scheinbar sind die Tiere Afrikas sehr wasserscheu. Viele haben wir nicht gesehen. Im Radio lief mal wieder Toto mit Africa.

„I bless the rains down in Africa.“

Toto – Africa

Einige Geier saßen auf ihren Ästen, wie im Film Das Dschungelbuch. Hier und da war mal ein Warzenschwein zu sehen. Als es aufhörte zu regnen, sahen wir eine Pavian-Mutter mit einem Jungtier. Und eine Gruppe Grünmeerkatzen. Geht doch!

Bald darauf zeigte sich abermals eine große Herde Elefanten und ein weiterer Vertreter der Big Five, der auf unserer Liste noch fehlte: Büffel. Es waren nur zwei, aber immerhin. Schließlich sahen wir unterwegs auch einige Nashörner und an einem Wasserloch ein Flusspferd und eine Hyäne. Eigentlich nicht die besten Freunde, aber trotzdem lagen beide friedlich im Schlamm. Die Mittagssonne war ihr gemeinsamer Feind.

Unterwegs tauchten immer wieder Elefanten und Giraffen auf. Mal in größeren und mal in kleineren Gruppen. Und natürlich die omnipräsenten Impalas. Raubkatzen haben wir an unserem zweiten Tag im Kruger National Park leider keine gesehen.

Dritter Tag: Malelane

Die dritte Nacht haben wir im Malelane Camp übernachtet. Malelane lag quasi nur einen Steinwurf vom Berg-en-Dal entfernt. Da wir jedoch anders als ursprünglich geplant drei Nächte im Kruger National Park verbrachten, war der Aufenthalt dort mehr oder minder eine Notlösung. Und es war nicht die schlechteste.

Wir fuhren an diesem Tag etwas weiter in den Osten und konnten endlich auch südafrikanische Zebras sehen. Die kannten wir bisher nur aus dem Etosha in Namibia, wo sie in sehr großen Herden vorkommen. Gnus, Kudus, Wasserböcke, Warzenschweine – aber noch immer keine Raubkatzen in Sicht. Und die Enttäuschung darüber konnten uns selbst die vielen Hyänen, die wir an diesem Tag sahen, nicht nehmen. Auf unserer Liste der Big Five fehlte noch immer der Leopard.

Deswegen ruhten unsere Hoffnungen nun auf dem letzten Tag.

Der letzte Tag: kurz vor Australien

Der Flug von Johannesburg nach Perth ging erst am späten Abend. Wir haben den Tag noch voll ausgenutzt und eine weitere Safari im Kruger National Park stand auf unserem Plan. Wir haben tatsächlich noch einige interessante Vögel entdeckt. Aber wir wollten mehr…

Als wir die Hoffnung schon fast aufgaben, sprach uns an einer Kreuzung eine Frau an. Wenige Meter von dort sollte ein Leopard in einem Baum liegen. Wir konnten unser Glück kaum fassen, als wir den Leoparden mit eigenen Augen sahen. Zwar war er sehr weit weg und ließ sich nicht so einfach fotografieren, aber das war uns egal. Wir haben ihn gesehen! Nach sieben Wochen, an unserem letzten Tag in Afrika, konnten wir endlich einen Haken unter unsere Big-Five-Liste machen!

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Panorama Route

Kaum zu glauben, wie schnell die zwei Wochen in der Affenstation umgingen. Am Samstag war es Zeit, Lebewohl zu sagen. Zwar sind auch ein paar Tränen geflossen, aber wir haben uns darauf geeinigt, dass das ein Abschied auf Zeit ist und wir irgendwann noch einmal wiederkommen. Viel Zeit für Sentimentalität blieb dann auch nicht mehr. Auf dem Plan stand unser nächstes Etappenziel: Die Panorama Route. Eine ca.180 km lange Route, die gesäumt ist von Wasserfällen, natürlichen Pools, Bergen, Klippen und sagenhaften Aussichten.

Am späten Nachmittag sind wir angekommen und haben uns als kleinen Vorgeschmack auf den nächsten Tag die Mac-Mac Falls angeschaut. Übernachtet haben wir in einem kleinen Chalet in Graskop.

Sonntag ging es dann ziemlich früh aus dem Bett und wieder auf die Straße. Da morgens das Wetter noch nicht so recht mitspielen wollte, sind wir erst einmal ein ganzes Stück in den Norden gefahren, um von dort die Tour zu starten und die verschiedenen Punkte auf unserer Liste abzuhaken. Das schöne an der Panorama Route ist, dass die ganzen Aussichtspunkte, Wasserfälle etc. recht nah beieinander sind und man selten länger als 20 Minuten zwischen zwei Stopps fahren muss. Pünktlich zum Start am Blyde River Canyon klarte auch der Himmel auf und ließ uns das Panorama genießen.

Wir haben es natürlich nicht zu allen Wasserfällen etc. geschafft, haben aber an folgenden Punkten Halt gemacht:

  • Lower und Upper Lookout auf dem Gelände des Forever Resort
  • Lowveld View
  • Three Rondavels View Point
  • Bourke’s Luck Potholes
  • Berlin Falls
  • Lisbon Falls
  • God’s Window

Und wie so oft auf dieser Reise, sagen Bilder mehr als tausend Worte. Viel Spaß mit den Fotos der Panorama Route und bis bald!

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