Galapagosinseln

Abenteuerliche Reise in ein sensibles Ökosystem: Islas Galápagos

Schon bei den Kontrollen, die wir vorab über uns und unser Gepäck ergehen lassen mussten, wurde klar, dass unser nächstes Reiseziel kein gewöhnlicher Urlaubsort ist. Um auf die Galapagosinseln reisen zu können, benötigt man ein kostenpflichtiges Visum und muss sich an strengste Einfuhrbestimmungen halten. Das gesamte Ökosystem der Galapagosinseln ist sehr sensibel; eine Einfuhr von tierischen und pflanzlichen Neuankömmlingen soll vermieden werden.

Galapagosinsel: Isla de San Cristóbal

Von der ecuadorianischen Hauptstadt Quito ging es für uns mit dem Flugzeug auf die Galapagosinsel San Cristóbal. Dort vom Flughafen weiter zu Fuß zu unserer Unterkunft in Strandnähe im Ort Puerto Baquerizo Moreno. Wir machten noch einige Besorgungen im Mini-Market und verbrachten den Abend am Strand und Hafen zusammen mit unzähligen Seelöwen. Die possierlichen Meeressäuger – und besonders ihr Geruch – waren einfach überall!

Unter dem Meer

Auf San Cristóbal war Edith tauchen und ich schnorcheln. Wir haben eine Bootstour zum berühmten Kicker Rock gemacht und waren dort ebenfalls tauchen und schnorcheln. Die Wellen rund um den Fels hatten es wirklich in sich, aber wir konnten unter Wasser viele bunte Fische, Korallen, Meeresschildkröten und Seelöwen sehen.

Faszinierende Tierwelt

Überhaupt war der Artenreichtum auf der Insel faszinierend. Wir waren keine zwei Minuten im Wasser am Playa Punta Carola, als wir die erste Meeresschildkröte sahen. Direkt danach zeigte sich noch eine weitere, während am Ufer die Surfer gemeinsam mit Seelöwen um die Wette chillten.

Meerechsen kehrten von ihrem Versorgungs-Tauchgang zurück und legten sich zu den Roten Klippenkrabben, die hier offenbar regelmäßig den vielen Pelikanen zum Opfer fallen. Der Blaufußtölpel putzte sich im Hintergrund das Gefieder und zwei Rochen tobten spielerisch in der Brandung. Klingt fabelhaft? Genau so war es auch!

Galapagosinsel: Isla Isabela

Zur Isla Isabela sind wir mit dem Speedboot gefahren. Genauer mit zwei Speedbooten, denn wir mussten über eine weitere Insel, die Isla Santa Cruz, anreisen. Auch wenn man sein Ticket für die Überfahrt schon bezahlt hat, so braucht man vor Ort noch Bargeld, um die Wassertaxis zu bezahlen.

Anders kommt man leider weder an noch von Bord der Speedboote. Wir haben in der Regel zwischen 0.50 und 1.00 USD pro Fahrt und Person bezahlt. Für die Überfahrt sollte man einen starken Magen oder Reisetabletten haben. Wir hatten eigentlich gutes Wetter, aber einige Mitreisende wurden Seekrank.

Auf Isla Isabela war es etwas ruhiger als auf San Cristóbal. Das lag mit Sicherheit aber auch daran, dass es im Hauptort Puerto Villamil keine befestigten Straßen, sondern nur Sandpisten gab. Die Abrollgeräusche der Pick-Ups waren gleich Null. Apropos Pick-Ups …

Taxis auf den Galapagosinseln

Auf den Galapagosinseln sind gefühlt 99 % aller Autos Pick-Ups. Von diesen Pick-Ups sind wiederum 99 % weiß und 99 % der weißen Pick-Ups sind Taxis. Wenn man also auf den Galapagosinseln ein Taxi braucht, muss man einfach nur einen weißen Pick-Up heran winken. Der Preis wird am besten vor Antritt der Fahrt ausgemacht.

Das Schnorchelparadies: Concha de Perla

Es gibt auf der Isla Isabela ein echtes Schnorchelparadies: Concha de Perla. Hier waren wir mehrfach schnorcheln und haben Meeresschildkröten, Meerechsen, Seelöwen, Kugelfische, Rochen und viele andere Tierarten gesehen. Eine besonders große Meeresschildkröte, mit der wir kurz schnorcheln konnten, war locker 1,40 m lang. Aber auch die Meerechsen im und unter Wasser zu sehen war ein besonderes Erlebnis.

Fußweg zur Forschungsstation

Ein Besuch im Centro de Crianza Tortugas Gigantes Arnaldo Tupiza Chamaidan lohnt sich auf jeden Fall, wenn man auf den Galapagosinseln bzw. Isla Isabela ist. Hier werden die Riesenschildkröten erforscht und aufgezogen. Der Eintritt ist frei und es gibt (nicht nur für Kinder) spannende Informationen zu den großen Reptilien. Außerdem lohnt sich der Ausflug schon wegen des beschaulichen Fußwegs parallel zur Straße, entlang auf einem Holzsteg und vorbei an zahlreichen Tümpeln mit etlichen Flamingos.

Speis und Trank

Es gibt einige gute Restaurant auf Isla Isabela. Besonders zu empfehlen ist das Booby Trap. Cocktails sollte man lieber im BJ Beach Club trinken, dort sind sie wirklich gut und es gibt gratis Popcorn! Gegenüber vom Booby Trap gibt es einen weiteren Beach Club. Der ist vielleicht etwas besser für schöne Fotos eignet, aber die Cocktails waren bei unserem Besuch nur unterer Durchschnitt.

Galapagosinsel: Isla Santa Cruz

Abermals nahmen wir ein Speedboot und fuhren von einer Insel zur nächsten. Diesmal lautete das Ziel Isla Santa Cruz. Auch hier waren wir wieder auf das obligatorische Wassertaxi angewiesen und fasziniert, dass wieder kein Gepäckstück im Wasser gelandet ist. Die Angst davor war ein stetig vorherrschendes Gesprächsthema auf allen Überfahrten.

Ein Hauch von Moderne

Isla Santa Cruz war die am besten ausgebaute der Galapagosinseln, die wir besuchten. Hier gab es richtige Straßen und sogar sowas wie eine Flaniermeile. Die meisten Restaurants waren zwar teuer, dafür aber auch sehr gut. Hervorzuheben sind hier das The Rock und Galapagos Deli. Beide Restaurants bieten auch ein ausgezeichnetes Frühstück.

Mit dem Mountainbike auf den Galapagosinseln

An unserem ersten Tag auf Isla Santa Cruz haben wir uns Mountainbikes geliehen und uns mit dem Pick-Up zu den Zwillingskratern Los Gemelos fahren lassen. Von dort ging es zunächst ein ganzes Stück bergab bis wir an einer Kreuzung zum El Chato Riesenschildkröten-Reservat abgebogen sind. Gerade noch bergab auf einem asphaltierten Radweg, ging es jetzt auf grobem Schotter für fast 4,5 Kilometer auf und ab.

El Chato – Riesenschildkröten-Reservat

Im Reservat gibt es einige Rundwege. Einer führt durch alte Lavahöhlen, die anderen vorbei an den Riesenschildkröten, die hier nahezu ungestört in ihrem natürlichen Lebensraum vorkommen. Nur wenige Besucher waren an diesem Tag mit uns im Reservat unterwegs und so konnten wir die Ruhe, die diese sanften Riesen vermitteln vollständig aufsaugen. Unglaublich, wie groß diese Schildkröten einfach sind!

Die 4,5 Kilometer lange Schotterpiste war auf dem Rückweg noch weitaus unangenehmer, aber um die Riesenschildkröten in freier Natur zu sehen hat es sich locker gelohnt, den kleinen Abstecher auf unserer Radtour zu machen. Als wir an der Hauptstraße ankamen, fuhren wir auf einem sehr gut ausgebauten Radweg (fast ausschließlich bergab) zurück in den Hauptort Puerto Ayora.

Tage am Meer sind Tage im Meer

Edith hat für den nächsten Tag einen Tauchgang gebucht und hatte das unglaubliche Glück, mit Hammerhaien tauchen zu können. Es muss wunderbar gewesen sein und ein absoluter Traum von Edith ging in Erfüllung!

Am südwestlichen Ende von Puerto Ayora gibt es einen gepflasterten Fußweg zur Tortuga Bay. Der Strand dort ist schneeweiß und sehr weitläufig. Baden kann man hier jedoch wegen der gefährlichen Strömung nicht. Das ist aber auch besser so, denn viele Meeresschildkröten nutzen den Strand zur Eiablage und wären durch Badegäste nur unnötig gestört. Für einen Spaziergang lohnt sich der Strand aber trotzdem.

Ganz am Ende kommt man dann über eine Halbinsel an eine Bucht, an der man im flachen Wasser auch mit Kindern baden und schnorcheln kann. Hier hält in unregelmäßigen Abständen ein Wassertaxi, mit dem man sich für wenige Dollar zurück zum Hafen bringen lassen kann.

Wir lagen einige Zeit unter Mangroven am Strand und haben uns später für den Fußweg zurück entschieden. Unterwegs konnten wir zahlreiche Darwinfinken, Echsen und exotische Wildblumen am Wegesrand beobachten.

Wo kann man sonst noch hin?

Am östlichen Rand der Stadt gibt es einen weiteren schönen Strand, den Playa de la Estacion. Er ist etwas kleiner und liegt in der Nähe der Charles Darwin Forschungsstation. Zwischen den Felsen kann man hier mit Babyhaien tauchen oder im Halbschatten der Bäume bei einem Buch entspannen.

Außerdem kann man in Puerto Ayora am Abend viele Tiere im Lampenschein des Anlegers betrachten. Haie, Rochen und Meeresschildkröten waren an jedem Abend zu sehen. Nach dem Abendessen sollte man also unbedingt einen Abstecher zum Hafen machen. Der Anleger ist auch tagsüber gut besucht und eignet sich hervorragend, um ein Foto mit einem schlafenden Seelöwen zu machen.

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Guayaquil in Ecuador

Leguan, Leuchtturm, Luftfeuchtigkeit

Von Peru ging es für uns mit dem Flieger nach Guayaquil in Ecuador. Die Stadt liegt am Mündungsdelta des Río Guayas. Guayaquil entwickelte sich dank seines Hafens zum wirtschaftlichen und finanziellen Zentrum Ecuadors. So kommt es, dass Guayaquil mit rund 2,65 Millionen Einwohnern deutlich größer ist, als die ecuadorianische Hauptstadt Quito.

Wir blieben etwas länger in Guayaquil, als wir vorab wollten. Die Flüge zu unserem nächsten Ziel (Galapagosinseln) waren zu einem späteren Zeitpunkt rund 400 € billiger. Bereut haben wir diesen unfreiwilligen Aufenthalt aber nicht. Im Gegenteil!

In Guayaquil lebten wir recht zentral im Hostel eines netten französischen Pärchens. Wir erkundeten die Stadt auf eigene Faust, nahmen aber auch an einer Free-Walking-Tour teil. Guayaquil hat deutlich mehr zu bieten als Leguan, Leuchtturm und Luftfeuchtigkeit. Wobei letztere auf dem 444-stufigen Weg zum Leuchtturm deutlich zu spüren war.

„Es ist unglaublich heiß und schwül und regnet jeden Tag“

Edith – Reisetagebuch

Free-Walking-Tour in Guayaquil

Der Treffpunkt für die Free-Walking-Tour durch Guayaquil war der Parque Seminario. Besser bekannt ist dieser Park unter seinem umgangssprachlichen Namen Parque de las Iguanas. Tausende Iguanas, also Leguane, tummeln sich hier und belegen so ziemlich jeden freien Platz.

Wir durften uns etwas mehr Zeit für die Iguanas nehmen, denn unser Guide verspätete sich locker um eine halbe Stunde. Außer uns wartete noch ein männliches Geschwisterpaar aus Argentinien auf den Start der Free-Walking-Tour. Andere Interessenten konnten wir zunächst nicht ausmachen. Nach Rücksprache mit den Argentiniern beschlossen wir einfach noch etwas zu warten. Definitiv kein Klischee: Die Uhren ticken anders in Südamerika.

Dann ging es endlich los!

Als der Guide eintraf und die Tour starten konnte, stieß noch ein junger Mann aus Mexiko zu unserer kleinen Gruppe dazu. Zu unserem Glück sprachen alle der anwesenden Süd- und Mittelamerikaner sehr gutes Englisch und schlugen vor, die Tour auf Englisch zu führen. ¡Muchas gracias!

Die Free-Walking-Tour hat uns wirklich gut gefallen. Wir haben viel über die Stadt aber auch einiges über die anderen Teilnehmer der Tour erfahren. Wir waren eine kleine, stimmige Gruppe und alle ungefähr im gleichen Alter. Es wurde viel gelacht und wir hatten einfach eine gute Zeit zusammen.

Es kam noch besser: Riesenschildkröten!

Zum Ende der Tour hatte unser Guide auch noch eine ganz besondere Überraschung für uns. Wir gingen auf ein verlassenes aber gut bewachtes Gelände, in dessen Innenbereich wir auf echte Galapagos-Riesenschildkröten trafen! Der Ort soll geheim bleiben, damit die Tiere hier in Ruhe leben können. Bei den Schildkröten handelt es sich um ehemalige Forschungstiere der Universität, die vor einigen Jahrzehnten gefangen wurden und leider nicht mehr ausgewildert werden können.

Nach diesem letzten Höhepunkt gingen wir noch gemeinsam mit unserem Guide und dem Mexikaner in ein typisches Restaurant, das in der Regel ausschließlich von Einheimischen besucht wird. Wir aßen so gut und günstig wie zuletzt auf dem San Pedro Markt in Cusco und haben uns bei drei Gängen und frischem Fruchtsaft über unsere Kulturen ausgetauscht. Direkt neben uns lag der Sohn der Inhaberfamilie und hielt Mittagsschlaf.

Vierhundertvierundvierzig Stufen zum Leuchtturm

Um zum Leuchtturm über dem Künstlerviertel Las Peñas in Guayaquil zu kommen, muss man 444 Stufen erklimmen. Klingt machbar und es sind weniger als beim Kölner Dom! Aber bei 99 % Luftfeuchtigkeit kamen wir ziemlich ins schwitzen.

Dennoch: Schon der Weg durch den Stadtteil war lohnenswert. Viele der Häuser wurden aufwendig restauriert und der stufige Fußweg glich in seiner Gestaltung eher einer Parkanlage. Belohnt für die quälenden Schritte wurden wir dann mit einem wunderbaren Ausblick auf die Stadt Guayaquil.

Guayaquil? Klar!

Wie bereits erwähnt sind wir nur zufällig für längere Zeit in Guayaquil gelandet. Uns hat die Stadt jedoch sehr gut gefallen. Es gibt viele saubere, moderne Parkanlagen und man kann den Großteil der Stadt zu Fuß erkunden. Besonders gut hat uns die Flusspromenade zwischen dem Malecón 2000 und dem Stadtteil Las Peñas gefallen.

Wer wie wir auf einen günstigeren Flug auf die Galapagosinseln warten möchte, kann in Guayaquil ohne Probleme einige Tage überbrücken. Wer sich nur die Stadt ansehen möchte sollte mindestens eine Übernachtung für Guayaquil in Ecuador einplanen. Für die Free-Walking-Tour und den Fußweg zum Leuchtturm muss man körperlich relativ fit sein, da die Hohe Luftfeuchtigkeit ordentlich auf den Kreislauf geht. Immer an Trinkwasser denken!

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Rainbow Mountain

Unser zweiter Tagesausflug von Cusco brachte uns zum Rainbow Mountain. Eigentlich ist der Name dieses imposanten Berges Vinicunca. Wegen seiner verschiedenen Farbschichten wird er aber gerade im Tourismus gerne Regenbogen-Berg (Rainbow Mountain) genannt.

Mit seinen sieben verschiedenen Farben, die parallel zueinander verlaufen, wirkt er wie ein Regenbogen. Die Farben sind durch […] Mineralien, die sich [über] Jahrmillionen hier ablagerten, entstanden.

Wikipedia – Vinicunca

Bunter Berg: Rainbow Mountain

Mal wieder wurden wir mitten in der Nacht geweckt und von unserem Veranstalter abgeholt. Zum Rainbow Mountain kommt man nur mit einer geführten Tour. Immerhin befindet sich das Ziel auf über 5000 Meter Höhe. Dort sollte niemand auf eigene Faust wandern.

Viele Veranstalter fahren zu sehr humanen Zeiten los. Unser Veranstalter hat es sich jedoch zum Ziel gesetzt, immer die erste Gruppe am Rainbow Mountain zu sein. Daher ging es um 03:00 Uhr in der Frühe los. Auf der mehrstündigen Hinfahrt haben die meisten der Gäste dann auch noch geschlafen.

Reifeprüfung auf 4800 Meter

Nach unzähligen Serpentinen kamen wir am Ausgangspunkt der Wanderung zum Rainbow Mountain an. Tatsächlich waren noch keine anderen Fahrzeuge auf dem Parkplatz zu sehen. Wir waren also wirklich die ersten!

Wenige Meter oberhalb des Parkplatz hatten die Einheimischen einige Verkaufsstände aufgebaut. Außerdem gab es hier die Möglichkeit, ein Pferd samt Führer für den Aufstieg zu buchen. Unser Guide sagte, wer es bis zu den Pferden ohne Pause schaffe, der könne die eineinhalbstündige Wanderung alleine antreten. Alle anderen sollten sich lieber in den Sattel schwingen. Wir gehörten zu letzteren, waren aber zum Glück nicht alleine.

In einer solchen Höhe fällt wirklich jeder Schritt schwer. Man muss schon ein gut trainierter Ausdauersportler sein, um nicht dauernd nach Luft zu schnappen. Wir hatten unsere Reifeprüfung also nicht bestanden und mussten auf tierische Hilfe zurückgreifen. Das war für Edith nicht ganz einfach, aber es ging in dem Moment halt nicht anders.

Mit dem Schaukelpferd zum Rainbow Mountain

Edith stieg auf ihr Pferd und schon ging es los. Bei mir dauerte es etwas länger. Mehrfach wurden die Steigbügel verstellt, aber so ganz waren weder Sattel noch Pferd für meine Körpergröße bestimmt.

Dann ging es halt nicht anders! Ich saß alles andere als sicher im Sattel und über Stock und Stein ging es durch das Tal hinauf zum Rainbow Mountain. Ich fühlte mich wie ein viel zu großes Kind auf einem viel zu kleinen Schaukelpferd. Edith war so gut, ein Foto zu machen.

Gerrit auf einem Pferd am Rainbow Mountain, Peru

Kurz vorm Ziel wurde der Weg länger

Als wir dem Rainbow Mountain näher kamen, konnte ich Edith erkennen, wie sie neben ihrem Pferd stand und auf mich wartete. Bis zum Gipfel waren es noch locker 100 Höhenmeter, und der ruhige Teil war für uns vorbei. Der Rest des Weges war zu steil für Pferd und Reiter und so mussten die Reiter zu Fuß hinauf.

Wir machten anfangs zehn Schritte – Pause. Noch zehn Schritte – Pause. Acht Schritte – Pause. Pause – Pause! Die Luft war so dünn, dass der Großteil der Kommunikation nonverbal erfolgte. Einfach. Keine. Puste.

Wir hielten immer wieder an und nutzten die Pausen, um Fotos zu machen. Oder wir nutzten die Fotos, um Pausen zu machen. Luft! Die Aussicht wäre auch ohne die vielen Höhenmeter schon atemberaubend. Kurz vorm Ziel wurde der Weg dann (gefühlt) immer länger und der Gipfel erschien schon fast unerreichbar.

Auf halbem Weg machten wir für ein kleines Taschengeld Fotos mit einem kleinen Mädchen in traditioneller Tracht und zwei Alpakas. Ein schönes Motiv und ein willkommener Grund, eine Pause einzulegen. Nur noch ein paar Meter.

Endlich auf dem Gipfel

Natürlich sind wir nicht auf den Rainbow Mountain selbst, sondern auf einen gegenüberliegenden Gipfel gestiegen. Zum einen hat man von dort eine bessere Sicht und zum anderen zerstört man so nicht die eigentliche Attraktion.

Montana Winikunka, Rainbow Mountain, Peru

Die Farben im gesamten Tal sind der Wahnsinn. Roter Fels, grüne Wiesen, weiße Gletscher. Und dann dieser Regenbogen-Berg! Wir waren schwer begeistert. Und natürlich auch total erleichtert, endlich am höchsten Punkt angekommen zu sein.

Wir konnten noch einige Fotos machen, als sich schließlich die ersten anderen Gruppen dem Berg näherten. Zeit aufzubrechen!

Gegenverkehr auf dem Rückweg

Es war der Wahnsinn, wie viele Menschen uns auf unserem Rückweg entgegen kamen. Spätestens jetzt waren ziemlich froh, dass wir an diesem Tag so früh aufgestanden sind.

Auf der Rückfahrt gab es auf halber Strecke noch ein Mittagessen. Es war nicht wirklich schlecht, aber auch nicht gut. Den Punkt hätte sich der Veranstalter eigentlich sparen können, aber so verteilt sich das Geld der Touristen wenigstens in der Region.

Pünktlich zum Feierabendverkehr kamen wir in Cusco an und standen noch viel zu lange im Stau. Wir waren froh, als wir endlich wieder in unserem Hotelzimmer waren. Der Tag war wunderbar, aber auch sehr anstrengend. 5036 Meter über dem Meer. Ob wir diesen Rekord noch brechen?

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