Garden Route

Roadtrip auf südafrikanisch

Die berühmte Garden Route gehört zu einem Besuch in Südafrika einfach dazu. Egal ob man sich für den traditionellen Weg oder eine etwas längere Schleife entscheidet: bei einem Roadtrip durch Südafrika darf die Garden Route nicht fehlen!

Als Inspiration für eure eigene Reise haben wir hier ein paar Erinnerungen und Informationen über die von uns bereisten Orte festgehalten.

Hermanus

Kapstadt verließen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge und machten uns auf den Weg Richtung Port Elizabeth. Für die Reise haben wir acht Übernachtungen entlang der berühmten Garden Route eingeplant. Unser erster Halt war Hermanus. Ein kleiner Ort an der Küste, der als Topadresse für Walbeobachtungen gilt. Und tatsächlich konnten wir schon auf einem kleinen Spaziergang entlang der felsigen Küste die ersten Südkaper sehen.

Wir hatten Hunger und suchten uns ein schönes Restaurant mit Meerblick aus. Nachdem wir unser Essen bestellten konnten wir unser Glück kaum fassen: In unmittelbarer Sichtweite vollzog ein Wal laut klatschende Freudensprünge! Die Leute im Restaurant sprangen auf, ähnlich wie im Fußballstadion kurz vor dem Torschuss. Alle waren total euphorisch. Das Essen war wirklich gut, doch angesichts der aktuellen Ereignisse ließ der ein oder andere Gast die Speisen auf seinem Teller kalt werden.

Als der Wal seine artistische Vorstellung beendete, fuhren wir noch an einen anderen Wal-Hotspot in der Nähe. Auch dort sahen wir mehrere Wale und konnten den ein oder anderen Schnappschuss machen. Definitiv ein Highlight der Garden Route.

Kap Agulhas

Die erste Nacht verbrachten wir in Agulhas, wo wir am folgenden Tag zum südlichsten Punkt Afrikas, Kap Agulhas, fuhren. Dort angekommen machten wir die obligatorischen Fotos an der Landmarke, die die Grenze zwischen Atlantik und Indischem Ozean markiert. Auf einer Wanderung kamen wir noch an einem Schiffswrack und einige Minuten später an einem Walkadaver vorbei. Kein schöner Anblick, aber trotzdem recht interessant.

Der Rückweg führte über sandige Dünen und felsige Hänge und war bedeutend anstrengender als der Hinweg. Wir waren froh, als wir endlich wieder unser Auto erreichten. Auch weil wir nicht von der Puffotter gebissen wurden, die uns ein paar Meter vorher noch den Weg versperrte. Am Abend tranken wir noch etwas Wein und verfassten den letzten Blogeintrag.

Wilderness

Nach einem guten Frühstück ging es weiter zum nächsten Stopp. Den Abend verbrachten wir in Wilderness, wo wir dann auch die folgenden zwei Nächte verbringen wollten. Wir deckten uns im Supermarkt mit Lebensmitteln und Getränken ein und genossen die Ruhe und die Aussicht auf unserer Veranda.

Am nächsten morgen ging es früh los. Wir haben uns ein Kanu gemietet und sind so weit es ging einen kleinen Fluss hinauf gerudert. An einer Lichtung haben wir das Kanu an Land gezogen und sind einige Kilometer flussaufwärts zu einem Wasserfall gewandert. Der Wasserfall hat über all die Jahrhunderte, die er dort schon fällt, ein Becken in den Fels geformt, in dem man schwimmen kann. Das Wasser war nicht gerade warm, aber nach kurzer Überwindung angenehmer als gedacht. Nach dem harten Training für Oberkörper (rudern) und Beine (wandern) war es genau die richtige Entspannung.

Anschließend lagen wir noch eine Zeit auf den warmen Felsen in der Sonne, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Wieder wandern, wieder rudern. Kurz bevor wir den Kanuverleih erreichten, verschwand dann leider auch die Sonne. Perfektes Timing! Wir machten uns in unserer Unterkunft was zu essen, saßen wieder auf der schönen Veranda und haben später noch Ghostbusters im TV geguckt. Beim zweiten Teil sind wir dann irgendwann eingeschlafen.

Waldbrand

Am nächsten morgen war die Sicht getrübt. Es roch, als würden die Nachbarn ein Lagerfeuer machen. Nein, als würden alle Nachbarn ein Lagerfeuer machen. Die Veranda war von Asche bedeckt und auch auf unserem Auto hat sie sich abgesetzt. Die Sonne leuchtete schwach orange durch die Wolken. Im Nachbarort wütete ein Waldbrand und der Wind blies den Rauch in unsere Richtung. Eigentlich wollten wir an diesem Tag an den Strand, aber daran war nun nicht mehr zu denken. Wir hofften dass die Feuerwehr das Feuer schnell unter Kontrolle bekommt und fuhren früher als gedacht zu unserem nächsten Etappenziel.

„Smoke on the water, fire in the sky.“

Deep Purple

Knysna

Leider haben die rund 40 Kilometer bis Knysna nicht ausgereicht, um den Rauchschwaden komplett zu entfliehen. Der Himmel war zwar etwas klarer, aber die 34°C und Sonne, die uns der Wetterbericht versprach gab es auch hier nicht. Also: auch hier kein Strandwetter. Wir gaben unsere Schmutzwäsche in einer Wäscherei ab und gingen anschließend trotzdem an den Strand. Entlang der Küste machten wir einen Spaziergang, um uns die Gegend anzusehen, aber auch um die Zeit zu vertreiben, bis wir in unserer Unterkunft einchecken konnten. Wir waren an diesem Tag wirklich sehr früh dran.

Ein Wiedersehen auf der Garden Route

Wie es der Zufall so wollte, waren Kay und Katha an diesem Tag auch in Knysna, also verabredeten wir uns zum Abendessen. Nachdem wir unsere Sachen im Hotel verstaut und unsere Wäsche aus der Reinigung abgeholt hatten, flanierten wir an der Waterfront und hielten nach einem geeigneten Restaurant für den Abend Ausschau. Wir entschieden uns dann jedoch für einen Pub etwas weiter stadteinwärts. Das Bier, das Essen und die Gespräche mit Kay und Katha waren super und wir waren froh, uns nochmal ordentlich voneinander verabschieden zu können.

Am nächsten Morgen war der Rauch dann auch verschwunden, und wir konnten uns die Lagune von Knysna von einem Aussichtspunkt aus in voller Pracht ansehen.

Plettenberg Bay

Von Kay und Katha bekamen wir den Tipp, in Plettenberg Bay im Robberg Nature Reserve wandern zu gehen. Dabei handelt es sich um eine Halbinsel, von der aus man Wale, Delfine und Seehunde beobachten kann. Wir sahen nur Seehunde, aber die Landschaft war super schön und abwechslungsreich. Teilweise erinnerten uns die felsigen Aufstiege mit tiefen Abgründen an unsere Wanderung am Lion’s Head. Nichts für Weicheier!

Am späten Nachmittag waren wir dementsprechend müde und bestellten uns ganz ordinär Pizza in unser AirBnB. Für den nächsten Tag stand wieder eine etwas weitere Reise an, also gingen wir früh ins Bett um rechtzeitig aus den Federn zu kommen.

Ein MUSS auf der Garden Route: Tsitsikamma National Park

Auf unserem Weg über die Garden Route Richtung Jeffreys Bay fuhren wir in den Tsitsikamma National Park. Ein Waldgebiet direkt an der Steilküste mit einigen in Canyons liegenden Flüssen. An einem dieser Canyons gibt es direkt an der Flussmündung eine Hängebrücke, die neben einigen abenteuerlustigen Reisenden wie uns auch viele komplett unvorbereitete Bustouristen anzog. Mit Sandalen und Mokassins machten sie sich mehr stehend als gehend auf den beschwerlichen Weg durch den Wald. Das war zum einen natürlich ziemlich lustig, aber auch irgendwie nervig, da sie uns ziemlich ausbremsten.

Als wir die Brücke passierten, stiegen wir noch auf einen Aussichtspunkt in 180 Meter Höhe, der von den Bustouristen seltsamerweise komplett gemieden wurde. Oben angekommen schickten wir Geburtstagsgrüße in die Heimat, genossen die Aussicht und machten uns auf den Rückweg.

Jeffreys Bay

In Jeffreys Bay hatten wir für zwei Nächte eine großzügige Wohnung im Haus von Kurt. Kurt kommt ursprünglich aus Hawaii, ist ambitionierter Surfer und Achtung: wegen der Wellen nach Südafrika gekommen. Das klingt für einen Europäer, der Surfen eigentlich direkt mit Hawaii verbindet zunächst recht seltsam. Als Kurt uns aber erzählte, dass man bei gutem Wind problemlos 3,5 Minuten am Stück surfen könne, und wir die ersten Wellenreiter sahen, verstanden selbst wir als komplette Nullen auf diesem Gebiet ein wenig besser, was er meint.

Davon abgesehen war der Strand mit seinen weiten Dünen und der Lagune einfach traumhaft. Jeffreys Bay liegt auf einem Hügel. Jedes Haus hat Meerblick und kein Haus hat mehr als zwei Etagen. In jeder anderen Gegend der Welt würden an solch einem Strand mit Sicherheit mehrere große Hotels die Sicht aufs Meer für die dahinter liegenden Häuser versperren. Hier nicht.

Letzter Ort der Garden Route: Port Elizabeth

Unser letzter Ort auf der Garden Route war Port Elizabeth. Eigentlich eine Großstadt, die aber viel entspannter daher kommt als Kapstadt. Wir genossen einen letzten Blick aufs Meer und schlenderten durch die Straßen. Von einem einheimischen Uberfahrer bekamen wir den Tipp, abends in die Bridge Street Brewery zu gehen. Gutes Essen und gutes (hausgebrautes) Bier wurden uns versprochen. Und genau das bekamen wir auch.

Wir wären gerne länger geblieben, aber uns Flug nach Johannesburg ging sehr früh. Dort wurden wir dann von Kerry und Becky am Flughafen abgeholt und arbeiten für zwei Wochen ehrenamtlich für IPR – International Primate Rescue.

Überblick: Garden Route

Die folgenden Karte zeigt einen kleinen Überblick über die Orte und Zwischenstopps auf unserer Garden Route.

Übrigens …

Solltet ihr auch eine Reise auf der Garden Route planen, sind unsere Reisetipps für Südafrika mit Sicherheit die richtige Lektüre. 

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Kapstadt Zweipunktnull

Unglaublich wie divers Kapstadt und das Drumherum sind. An unserem letzten Tag in und um Simon’s Town haben wir uns noch ein paar der kleinen Orte angeschaut: Kalk Bay, Muizenberg und Fischhoek.

Viel gibt es zu diesen Dörfchen eigentlich nicht zu sagen, was nicht heißt, dass sie nicht alle schön waren. Aber es sind kleine idyllische Ferienorte am Meer, durch die man durchschlendert und sich mit einem Snack an den Strand setzt und Kindern beim Spielen zuschaut.

Back in (Cape)town

Den Rückweg nach Kapstadt haben wir genutzt, um noch eine Sehenswürdigkeit abzuhaken: Den Chapman’s Peak. Der Umweg über die Küstenstraße zurück nach Kapstadt war nicht allzu groß und auch dieses Mal wurden wir von der wunderschönen Küstenlandschaft nicht enttäuscht.

In Kapstadt haben wir uns für drei Nächte ein AirBnB gesucht, diesmal in Vredehoek. Dieser Teil der Stadt hat uns deutlich besser gefallen, als das Stadtzentrum und auch hier hat man mit der Kloof Street einen super Anlaufpunkt für gutes Essen und diverse Bierchen am Abend.

Gesagt, getan! Denn: an diesem Tag sind unsere Freunde Kay und Katharina in Kapstadt gelandet und machen zufällig zeitgleich mit uns ihren Urlaub hier. Und wenn wir uns in Deutschland schon nicht so oft sehen (die beiden wohnen in Berlin), dann eben in Afrika!

Langa Township

Am nächsten Tag stand dann etwas besonderes auf dem Programm: Eine Township-Tour. Anfangs wollte ich das nicht machen, weil ich die Horrorvorstellung hatte, dass man mit zehn anderen Touris im Bus sitzt und arme Leute wie Tiere im Zoo beobachtet. In unserem ersten Hostel in Kapstadt hat uns eine der Mitarbeiterinnen allerdings die Nummer von einem ihrer Freunde gegeben, Thami. Er ist im Township Langa aufgewachsen und bietet seit einiger Zeit Touren an, die nichts mit meiner oben beschriebenen Vorstellung zu tun haben.

Wir vier haben uns am Guga S’thebe Kulturzentrum mit ihm getroffen. Auf dieses Zentrum sind die Menschen in Langa ziemlich stolz: hier können Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Township kreativ werden und malen, basteln, handwerken, singen, tanzen und sich einfach frei entfalten. Definitiv besser, als auf der Straße auf dumme Gedanken zu kommen. Ihre Werke stehen dann zum Verkauf, bzw. kann man Aufführungen besuchen. Der Erlös sorgt dafür, dass das Zentrum erhalten bleibt und fließt in die Infrastruktur, Materialien und so weiter. Von dort sind wir zu Fuß durch das Township gelaufen.

Thami hat viel zu der Geschichte erzählt, viele Dinge, die wir nicht wussten, die einen aber einfach fassungslos zurück lassen. Sei es, dass Familien getrennt wurden, die Regierung einigen Menschen dort schöne Häuser gebaut hat, damit Neid und Hass in dem Viertel aufkommen oder die unmenschlichen Zustände, in denen Menschen damals und teilweise noch heute leben müssen. Dadurch, dass Thami fast jeden dort kannte, hat es sich fast so angefühlt, als würde ein Freund einem zeigen, wo er früher aufgewachsen ist. Die abgetrennten Schafsköpfe hätten wir uns aber meiner Meinung nach sparen können.

Kontrastprogramm

Nach den ganzen Eindrücken war am Abend wieder ein bisschen Entspannung angesagt. Wir haben uns mit Anne am Strand von Camps Bay getroffen und den Sonnenuntergang genossen. Eigentlich ist Bier trinken am Strand verboten, wir haben uns aber bei einer potenziellen Höchststrafe von umgerechnet 19€ doch mal getraut. Obwohl ich als vollintegrierte Deutschpolin immer panisch nach Polizisten Ausschau gehalten habe.

Apartheid to Freedom

„Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.“

Nelson Mandela

Wir haben Kay und Katha keine Pause gegönnt und auch den nächsten Tag gemeinsam genutzt. Um mehr über die Geschichte zu lernen, haben wir an einer Free Walking Tour zum Thema Apartheid teilgenommen. Ich finde es ein bisschen schade, dass ich dazu fast nichts wusste, unser Geschichtsunterricht hätte sich definitiv nicht nur auf die französische Revolution und die Nazizeit beschränken sollen.

Unser Guide Ken, gebürtiger Afrikaaner (Weißafrikaner) in vierter Generation, hat uns nicht nur viel zur Geschichte erzählt, sondern auch persönliche Anekdoten und interessante Details zum „neuen“ Kapstadt mit uns geteilt. Unter anderem hat Ken uns auf dem Weg auch noch ein Café empfohlen, das Truth. Der ganze Laden ist im Steampunk-Stil eingerichtet, die Kellner tragen Leder und große Hüte, das beste aber: Der Kaffee. Wir haben uns sogar zu extravaganten Kompositionen mit Orangensaft oder Eiweiß hinreißen lassen und was soll ich sagen: Bester Kaffee der Stadt!

Tafelberg

Am Nachmmittag ging es hoch hinaus auf den Tafelberg. Die Gondeln fahren zwischen der unteren und der oberen Station komplett ohne Stützen und hängen an einem 1,2 Kilometer langen Stahlseil. Ein besonderes Feature der Gondeln ist, dass sich der Boden dreht, die Gondel an sich aber nicht, sodass jeder einmal in jede Richtung schauen kann.

Nach einer kurzen Fahrt waren wir auch schon oben. Ein großartiger Ausblick. Von unten sieht es aus, als wäre der Tafelberg einfach flach, was er aber tatsächlich gar nicht ist. Man muss zwar keine Berge auf dem Berg besteigen, aber hier und da geht es doch ein wenig auf und ab.

Am Abend sind wir nochmal fürs erstmal letzte gemeinsame Abendessen zur Waterfront gefahren. Unser Uber war an diesem Abend standesgemäß ein 3er BMW, in dem wir uns dann auch von Katha und Kay verabschiedet haben. Die beiden sind jetzt auch auf der Garden Route unterwegs, allerdings in der entgegengesetzten Richtung, die wir geplant haben. Vielleicht sehen wir uns unterwegs trotzdem nochmal.

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Hallo, Kapstadt!

Kapstadt-Panorama vom Lion’s Head. Rechts der Tafelberg.

Ein kurzer Flug und schon sind wir da: Kapstadt. Schon vom Flughafen-Taxi aus konnten wir den wolkenverhangenen Tafelberg sehen. Wie bei einem Wasserfall in Zeitlupe flossen die Wolken die steile Kante herunter und verschwanden im Nichts. Unser Hostel, das HomeBase Capetown ist mitten in der City, hat eine Dachterasse mit wundervollem Blick auf Lion’s Head und das Beste: Es gibt auch hier einen Hund. Einen, der mir sogar am erste Abend für ein paar Schmuseeinheiten auf den Schoß gesprungen ist. Nachdem wir uns mit ein paar Getränken eingedeckt haben, sahen wir dem Treiben der vollen Straßen noch ein wenig vom Dach aus zu.

Bevor es richtig losgeht: Shopping!

Am zweiten Tag sind wir zum Hafen gelaufen (die Busse, die eigentlich ideal dafür sind, in der Stadt rumzukommen, werden leider bestreikt). An der Waterfront haben wir uns in der V&A Mall erstmal mit ein paar Souvenirs und Klamotten versorgt. Auch kulinarisch hat die Waterfront einiges zu bieten. Nicht nur in den zahlreichen Restaurants, es gibt auch einen Food Market mit den unterschiedlichsten Leckereien.

Lion’s Head

Den dritten Tag haben wir dann endlich genutzt um eine der vielen Sehenswürdigkeiten zu erkunden: Lion’s Head. Ein Berg, der etwas exponiert einige hundert Meter vorm Tafelberg liegt. Wir haben uns ein Uber gerufen und uns bis zum Parkplatz auf 300 m Höhe fahren lassen. Der Lion’s Head ist 669,9 m hoch, und so hatten wir noch einige Meter auf zum Teil sehr steilen Passagen zu überwinden. Teilweise ging es (natürlich komplett ohne Sicherungen und den ganzen Schnickschnack) über Leitern und an Metallketten klammernd immer weiter bergauf. Der starke Wind hat dann noch für den extra Adrenalinschub gesorgt.

Oben angekommen waren wir uns einig, jede einzelne (Angst-)Schweißperle hat sich gelohnt. Ein atemberaubender Ausblick auf den Tafelberg, die Stadt, das Meer. Kurz gesagt, es war atemberaubend. Aber wo es rauf geht, geht es bekanntlich auch runter. Ich würde gern behaupten, der Weg wäre einfacher gewesen, mein Muskelkater sagt da etwas ganz anderes.

Abends sind die Dinge auf der Dachterasse dann ein wenig eskaliert, sodass wir am nächsten Morgen leider das Frühstück verschlafen haben, aber das waren die Gespräche und die zwei, drei Gläschen zu viel auf jeden Fall wert.

Katerfrühstück und Kaffeeklatsch in Kapstadt

Nach einem wirklich guten Fast-Food-Frühstück bei Tiger’s Milk haben wir uns (dann wieder einigermaßen lebensfähig) abermals zu Fuß auf den Weg gemacht. Eine weitere sehenswerte Ecke ist der muslimisch geprägte Stadtteil Bo-Kaap, der zum Großteil noch von Kapmalaien bewohnt wird. Er zeichnet sich durch kunterbunte Hausfassaden aus.

Im Anschluss an einem kurzen Besuch auf dem bekanntesten Flohmarkt Kapstadts, dem Greenmarket Square, haben wir einen Spaziergang durch den Company’s Garden gemacht und ganz typisch deutsch im Park-Restaurant ein Nachmittags-Käffchen mit einem Stück Kuchen genossen. Die Eichhörnchen im Company’s Garden sind noch deutlich zutraulicher als im New Yorker Central Park, sodass sich eines davon sogar von uns streicheln ließ. Dass es sich dafür ein Stück von meinem Kuchen stibitz hat, haben wir dafür gern in Kauf genommen.

„Tore bereisen in fremden Ländern die Museen, Weise gehen in die Tavernen.“

Erich Kästner

Abends hat uns meine alte Studien-Freundin Anne, die seit vier Jahren in Kapstadt wohnt, abgeholt und wir haben bei Cocktails und Pizza ewig gequatscht. Es war richtig cool, sie nach so vielen Jahren mal wiederzusehen. Selbstverständlich haben wir so nochmal einige gute Tipps für unsere weitere Zeit in Südafrika bekommen.

Am Wochenende aufs Land

Nach der Zeit im kleinen Hostelzimmer und der Großstadt, haben wir beschlossen noch ein paar Tage etwas außerhalb zu verbringen. Unser schnuckeliges AirBnB ist am Ortseingang zu Simon’s Town, einem kleinen Örtchen ganz in der Nähe von Boulders Beach, dem berühmten Pinguin-Strand. Die Lighthouse Cabin Cottage ist ein richtiger Glücksgriff; wunderbar eingerichtet, mit großen Fenstern und einem fantastischen Meerblick.

Kaum angekommen haben wir auch schon den ersten Ausflug zu den Pinguinen gemacht. Anstatt aber ein Ticket zu kaufen und uns mit zig Leuten am gleichen Strandabschnitt zu tummeln, sind wir ein Stückchen weiter einfach auf dem kleinen Pfad zwischen Windmill Beach und Boulders Beach entlang gelaufen und konnten auch da zahlreiche kleine Frackträger bestaunen. Und überraschend viele Warnschilder. Die beißen anscheinend ganz gern zu.

Morgen geht es zum Kap der Guten Hoffnung. Mal sehen, welche Abenteuer unterwegs noch auf uns warten…

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