Hubschrauberflug am Franz-Josef-Gletscher

Eine kleine Eiszeit in Neuseeland

Als wir in den Neuseeländischen Alpen waren, haben wir uns relativ spontan dazu entschlossen, einen Hubschrauberflug am Franz-Josef-Gletscher zu buchen. Unser einziges Hindernis war das Wetter. Das war nämlich ähnlich spontan wie wir und verschlechterte sich zusehends. Unsere Helikopter-Tour wurde daher auf den nächsten Morgen verlegt.

Premiere: Unser erster Hubschrauberflug

Am nächsten Morgen fuhren wir also sehr früh von unserer Unterkunft zum etwas außerhalb gelegenen Heliport am Whataroa River. Das Wetter sah vielversprechend aus; nur wenige Wolken waren am Himmel zu sehen. Wir waren sehr pünktlich und mussten uns noch etwas gedulden, bis der Hubschrauber schließlich eintraf. Wir waren aufgeregt wie kleine Kinder vor Weihnachten.

Das war auch kein Wunder, denn immerhin war es unser erste Flug mit einem Helikopter. Was Flugzeuge angeht sind wir ja schon alte Hasen. Wir saßen beim Inselhüpfen in der Karibik schon gemeinsam in winzigen Propellermaschinen. Und auf Langstreckenflügen in nahezu allen Großraumflugzeugen die es gibt. Der Hubschrauberflug am Franz-Josef-Gletscher war aber eine ganze neue Erfahrung.

Um mit einem Klischee abzuschließen: Man muss weder geduckt laufen, noch den Kopf einziehen, wenn man den Hubschrauber unter dem sich drehenden Hauptrotor betritt.

Allerdings gab es einige Sicherheitshinweise, mit denen man uns vertraut machte. Da wir auf unserem Rundflug auch auf einem Eisfeld landen würden, war es besonders wichtig zu beachten, beim Verlassen des Hubschraubers nur nach vorne und bergab zu gehen. Verständlich warum, aber solche Hinweise gibt es wohl nicht ohne Grund. Wir wollten jedenfalls keinen neuen Kurzhaarschnitt verpasst bekommen.

Startfreigabe: Ready for take-off

Dann stiegen wir ein, schnallten uns an, setzten das Headset auf und der Pilot startete den Hubschrauber. Mit einem breiten Grinsen in unseren Gesichtern ging es durch ein Loch in einem kleinen Wolkenfeld in die Höhe. Das Bergpanorama war einfach atemberaubend schön.

Der Pilot gab uns fortwährend Informationen zu den Gebirgszügen, Gipfeln, Gletschern, Eisfeldern und Tälern die wir überflogen. So richtig konzentrieren konnten wir uns darauf aber nicht. Wir waren im Moment gefangen und vom Flug und der wundersamen Landschaft viel zu sehr fasziniert. Sorry!

Landung auf einem Eisfeld

Auf dem Flug sahen wir andere Hubschrauber auf vereisten Flächen stehen. Die schiere Größe der Berge und Gletscher lässt einen die Dimensionen ganz falsch einschätzen. So einen geparkten Hubschrauber zum Vergleich zu haben ist dann wirklich Vorteilhaft.

Unser Pilot suchte auf einem Eisfeld eine geeignete Stelle für die Landung. Unser erster Helikopterflug und dann direkt eine Landung auf dem Eis. Puh! Aber alles ging gut. Die Landung war sanft und das Eis, auf dem wir nach dem Ausstieg standen, war fest wie Beton.

Wir liefen etwas umher und machten viele Fotos. In nicht weiter Ferne waren die Gipfel von Mount Cook, Mount Tasman und Mount Elie de Beaumont zu erkennen. Allesamt mehr als 3000 Meter hoch. Wir fühlten uns hier auf dem Eis so klein und so verloren wie schon lange nicht mehr. Ein Glück stand hinter uns noch der Hubschrauber, denn anders hätten wir diesen wunderbaren, lebensfeindlichen Ort auch nie wieder verlassen können.

Flug über den Gletscher

Wir nahmen wieder Platz und aus dem Hubschrauberflug am Franz-Josef-Gletscher wurde endlich ein Flug über den Franz-Josef-Gletscher. Der Pilot flog mehrere Steilkurven, bei denen wir regelrecht an die Scheiben des Helikopter gepresst wurden. Ein bisschen wie eine Achterbahnfahrt. Gleichzeitig hatten wir so den besten Blick auf den Gletscher.

Es war ein einmalig schönes Erlebnis und wir werden in Zukunft mit Sicherheit noch öfter mit dem Hubschrauber fliegen.

Ein kleines Video vom Flug

Informationen zum Hubschrauberflug am Franz-Josef-Gletscher

Unseren 50-minütigen Flug inklusive Landung auf dem Eis haben wir mit Glacier Country Scenic Flights gebucht. Der Startplatz liegt am Whataroa River, eine halbe Stunde vom touristischen Zentrum Franz Josef Glacier entfernt. Dadurch sind die Preise bei diesem Anbieter etwas günstiger.

Am benachbarten Rastplatz (Whataroa River Recreational Area) kann man kostenlos mit dem Campervan übernachten. Toiletten sind dort ebenfalls vorhanden.

Hat dir unser Artikel gefallen?

Willst du uns einfach nur grüßen? Oder hast du Kritik und Anregungen? Prima! Schreib uns einen Kommentar.
Wir freuen uns über deinen Beitrag!

Mit der Fähre auf die Südinsel

Von Wellington nach Picton

Klar, man könnte in Neuseeland auch einfach einen der günstigen Flüge buchen, um von der einen auf die andere Insel zu kommen. Wir sind aber mit der Fähre auf die Südinsel Neuseelands gefahren.

Fähren der beiden Anbieter Bluebridge und Interislander im Hafen von Picton

Interislander oder Bluebridge?

Es gibt zwei Anbieter, die mehrmals täglich zwischen Nordinsel und Südinsel pendeln. Interislander und Bluebridge. Da sich die Preise der Konkurrenten nicht sonderlich unterscheiden, war für uns die Abfahrtzeit bei der Wahl entscheidend. Wir buchten unseren Trip über die Cookstraße daher mit Interislander.

Bei beiden Anbietern kann man mit dem Campervan, Auto oder zu Fuß als Passagier mitfahren. Wir konnten unseren Mietwagen direkt am Fähranleger abgeben. Das war zum einen gut, denn ein einfaches Passagierticket ist natürlich viel günstiger.

Zum anderen erlaubte es unser Vermieter nicht, mit dem Mietwagen überzusetzen. Der logistische Aufwand die Mietwagenflotte auf beiden Inseln in einem angemessenen Rahmen zu halten wäre sonst wohl zu hoch.

Keine gewöhnliche Fähre

Vom Hafen in Wellington bis zum Fähranleger in Picton ist die Fahrt mit 3,5 Stunden angesetzt. Langeweile kommt bei der Fahrt nicht auf. Schon beim Betreten der Fähre hatten wir eher den Eindruck, auf einem Kreuzfahrtschiff zu sein.

Edith genießt den Ausblick auf dem Sonnendeck

Wem der bloße Anblick der wunderbaren Natur vom Sonnendeck aus nicht genügt, kann sich auf andere weise beschäftigen. Es gibt Restaurants, ein Kino, Spielplätze für Kinder und ein Zauberer ist auch an Bord. Das Essen war wirklich gut und für neuseeländische Verhältnisse auch relativ günstig.

Was sich auf jeden Fall lohnt ist ein Platz in der Lounge zu buchen. Für 20 NZD bekommt man so Zutritt zu einem ruhigen, abgetrennten Bereich mit extra bequemen Sitzplätzen. In den 20 NZD sind außerdem 15 NZD für den Verzehr enthalten, sodass der eigentliche Aufpreis nur marginal ist.

Kreuzfahrt durch die Marlborough Sounds

Nach der Passage der Cookstraße fährt man auf dem Weg nach Picton noch eine ganze Zeit lang durch die malerisch schönen Marlborough Sounds.

Das gesamte Gebiet der Marlborough Sounds besteht aus vom Meer her gefluteten ehemaligen Flusstälern. Landschaftlich erinnert es an die Bilder der skandinavischen Fjorde. Dieser Abschnitt ist dann auch das Highlight der Reise mit der Fähre auf die Südinsel und der Hauptgrund, warum sich die Fahrt eher lohnt als ein Flug.

Hat dir unser Artikel gefallen?

Willst du uns einfach nur grüßen? Oder hast du Kritik und Anregungen? Prima! Schreib uns einen Kommentar.
Wir freuen uns über deinen Beitrag!