Segeltörn in der Bay of Islands

Dank des Tipps einer Arbeitskollegin von mir, haben wir uns dazu entschlossen, einen Segeltörn in der Bay of Islands zu machen.

Unsere Segelyacht war die Gungha II. Unser Skipper Mike hat sein halbes Leben auf dem Meer verbracht. Dabei hat er mehr als 150.000 Seemeilen (277.800 km) zurückgelegt. Wir fühlten uns also in sicheren Händen.

Hisst die Segel, ihr Landratten!

Nach einer kurzen Einführung und den obligatorischen Sicherheitshinweisen ging es auch schon los. Zunächst noch mit Motorkraft verließen wir den Hafen von Paihia.

Segeltörn in der Bay of Islands

Wer mag, darf auf der Fahrt beim hissen der Segel mithelfen. Mir wurde bereits vorab gesagt, dass ich aufgrund meiner Größe perfekt dafür geeignet sei. Falls sich also niemand freiwillig melden würde, wäre es meine Aufgabe.

Und so kam es dann schließlich auch. Die anderen Mitreisenden lagen lieber in der Sonne, als sich körperlich zu betätigen. Nur ein Junge aus Wales hat sich freiwillig gemeldet. Zum hissen des Hauptsegels benötigt man aber mindestens zwei Personen.

Uns wurde der Ablauf genau erklärt, sodass wir eigentlich nichts falsch machen konnten. Als das Hauptsegel dann gesetzt war, wurden wir mit Applaus entlohnt.

Delfine und Pinguine in der Bay of Islands

Es dauerte nicht lange, bis wir die ersten Delfine sahen. Mike verlangsamte die Fahrt und erklärte uns, dass in Neuseeland sämtliche Meeressäuger unter besonderem Schutz stehen. Im Marine Mammal Protection Act ist genau festgelegt, wie sich Bootsführer bei der Sichtung von Delfinen, Walen, Seehunden und dergleichen zu verhalten haben.

Da sich bereits zwei Boote in der Nähe der Delfine befanden, entschied sich Mike dazu, die Tiere zunächst nicht weiter zu stören. Er überzeugte uns davon, dass die Delfine von alleine kommen werden, sobald sie Lust haben. Und er behielt recht. Mehrfach wurden wir von bis zu sechs Delfinen besucht. Sie schwammen direkt neben uns her, spielten miteinander und sprangen aus dem Wasser. Es war einfach wunderbar anzusehen!

Womit wir bei unserem Segeltörn in der Bay of Islands sicher nicht gerechnet haben, waren Pinguine. Und doch sahen wir hier und da kleine Zwergpinguine. Sie sind jedoch sehr scheu und gingen, sobald wir uns zu sehr näherten auf Tauchstation.

Schnorcheln vor Moturua Island

Zur Mittagszeit haben wir vor Moturua Island das Segel eingeholt und der Anker geworfen. Wir haben uns Schnorchel und Maske geliehen und sind vom Boot aus ins Wasser gesprungen. Das Wasser war klar, aber viel zu sehen gab es leider nicht. Auch die Delfine ließen sich nicht mehr blicken. Wäre auch zu schön gewesen.

Auf der Insel wurden vor einiger Zeit Spuren einer Siedlung entdeckt. Archäologen gruben daher in der Nähe des Strandes nach Relikten der Vergangenheit. Heute ist die Insel unbewohnt und wird nur von Tagesausflüglern angesteuert.

Mit ordentlich Wind zurück

Auf der Rückfahrt meldeten sich Edith und ich direkt freiwillig um das Hauptsegel zu setzen. Der Wind wurde zur Mittagszeit stärker und wir haben ordentlich Fahrt aufgenommen. Mike fuhr noch einige Manöver in der Bucht, wobei die Segelyacht ordentlich in Schräglage geriet. Das war sehr aufregend und für uns Landratten auch etwas beängstigend, aber wir vertrauten unserem Kapitän.

Unser erster Segeltörn in der Bay of Islands war ein rundum gelungenes Abenteuer, das wir jedem empfehlen können. Es ist echt ein komplett anderes Gefühl, sich einzig durch die Kraft des Windes fortzubewegen. Die Sichtung der Delfine war natürlich der Höhepunkt, aber auch so war der ganze Tag einfach nur perfekt.

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