Wilde Koalas in Australien – Raymond Island
Leider eine Seltenheit – Wilde Koalas
Mit Australien verbindet man neben dem Känguru auch unweigerlich die süßen, flauschigen Koalas. Diese baumbewohnenden Beutelsäuger hatten nach der Ankunft der ersten europäischen Siedler eine schwere Zeit. Von den Aborigines lernten die Europäer, wie leicht sich wilde Koalas fangen ließen. Dem Pelzhandel fielen in den folgenden Jahren Millionen zum Opfer.
Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts hielt die Jagd auf den Koala an. Da er in weiten Teilen Australiens bereits als ausgestorben galt, regte sich in der Bevölkerung erster Widerstand. Im Jahr 1937 wurde der Koala dann schließlich in ganz Australien unter Schutz gestellt.
Koalas gelten weiterhin als stark gefährdet. Tausende von ihnen sterben jährlich bei Verkehrsunfällen. Waldrodungen und Buschbrände sorgen zusätzlich dafür, dass sich der Lebensraum für wilde Koalas immer weiter verkleinert.
Um die Koalas zu schützen, gab es mehrere Versuche, sie auf Inseln umzusiedeln. Da Koalas sehr spezielle Ernährungsgewohnheiten haben, kamen hierfür nur solche Inseln mit ausreichender Anzahl von Eukalyptusbäumen infrage. Eine dieser Inseln ist Raymond Island im östlichen Teil von Victoria. Hier lebt seit 1953 eine stabile Koala-Population.
Die Koalas von Raymond Island
Wir waren bereits sechs Wochen in Australien und hatten die Hoffnung fast aufgegeben, noch auf wilde Koalas zu treffen. In Gefangenschaft wollten wir sie nicht sehen. Das könnten wir auch im Zoo Duisburg.
Von einer sehr lieben Gastgeberin haben wir von Raymond Island erfahren. Wenn man irgendwo Koalas antrifft, dann wohl dort.
Raymond Island ist eigentlich nur einen Steinwurf vom Festland entfernt, aber der einzige Weg auf die Insel führt übers Wasser. Die Fährverbindung ist für Fußgänger kostenlos, also parkten wir unseren Leihwagen am Ufer. Die Fahrt mit der Fähre dauerte wenn überhaupt eine Minute.
Auf der anderen Seite angekommen gingen wir über einen Rundweg in Richtung National Park. Schon im bewohnten Teil der Insel saßen vereinzelt Koalas hoch oben in den Bäumen. Wir streckten unsere Köpfe in den Himmel und freuten uns wie verrückt. Endlich wilde Koalas!
Je weiter wir in den unbewohnten Teil der Insel vordrangen, umso besser wurde es. Wir entdeckten immer mehr und mehr Koalas. Schließlich sahen wir auch einige auf kleineren Bäumen, die sich quasi in Kopfhöhe befanden. Wir hätten sie am liebsten angefasst, hielten uns aber respektvoll zurück. Der Anblick dieser flauschigen, verschlafenen Kreaturen hat genügt, uns den Tag zu bereichern. Seht selbst!
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