Elliott Heads: Tage und Nächte am Meer

Strand, Sterne, Schnorchel & Schildkröten

Auf unserer Flucht vor dem Zyklon Owen haben wir in kürzester Zeit viel mehr Kilometer Richtung Süden gemacht, als ursprünglich geplant. Da das Wetter für die nächsten Tage recht beständig bleiben sollte, entschieden wir uns dazu, drei Nächte in Elliott Heads zu verbringen.

Elliott Heads

Elliott Heads ist ein kleiner Küstenort in der Nähe von Bundaberg, an der Flussmündung des Elliott River. Die Lagune hat uns direkt zum schwimmen eingeladen und nebenan lag ein Campingplatz, an dem es noch freie Stellplätze gab. Perfekt! Wir verbrachten den restlichen Nachmittag am Strand und im Wasser.

Sternenhimmel der Südhalbkugel

Der Nachthimmel war wolkenlos und der Sternenhimmel einfach wunderbar. Wir wollten schon länger mal die Langzeitbelichtung unserer Sony Alpha 6000 testen. Und diese Nacht in Elliott Heads schien wie gemacht dafür.

Wir gingen also mit Kamera, Stativ und Taschenlampe an den Strand. Unterwegs wurden wir noch von einer anfliegenden Eule überrascht. Verdammt, haben wir uns erschrocken! Nach einigen Fehltritten gelangen uns dann die ersten vorzeigbaren Nachtaufnahmen.

Tauchgang an der australischen Ostküste

Für den nächsten Morgen hatte Edith einen Tauchgang gebucht. Dazu ging es an ein kleines Riff bei Coral Cove, etwas nördlich von Elliott Heads. Die Sicht war leider etwas eingeschränkt, da das Meer infolge des Zyklon noch recht aufgewühlt war. Um im Training zu bleiben war der Tauchgang trotzdem ganz hilfreich.

Meeresschildkröte bei der Eiablage

Am späten Abend hatten wir eine Tour gebucht, die für Edith sicher ein ganz besonderer Moment war. In der Nähe von Elliott Heads liegt das Mon Repos Turtle Centre. Das ist ein Nationalpark und Forschungszentrum, in welchem man sich um den Schutz und die Erforschung der hier vorkommenden Meeresschildkröten kümmert.

Nach einiger Wartezeit konnten wir mit einem der Ranger an den Strand, wo eine Unechte Karettschildkröte bereits ein Loch für die Eiablage grub. Wir haben die Schildkröte vom Schatten ihres Panzers aus beobachtet, sodass sie uns nicht sehen konnte. Während die Schildkröte ihr Loch buddelte, wurden wir mit vielen Informationen über das Leben der Meeresschildkröten und die Arbeit der Ranger versorgt.

Als die Schildkröte dann die Eier lag, konnten wir uns in einem Kreis um sie versammeln und durften sogar Fotos machen. Angeblich stört die Schildkröten das nicht, sobald sie einige Eier gelegt hat. Ich vermute eher, sie hat ab dem Moment keine andere Wahl.

Nachdem die Schildkröte ihre über 100 Eier gelegt hat und das Loch zuschüttete, wurde sie noch von den Rangern vermessen und markiert. Anschließend begleiteten wir sie bis ans Ufer. Wenn man sieht, wie behäbig sie sich an Land bewegt, bekommt man ein Bild davon, wie kraftraubend diese Prozedur für sie sein muss.

Bootstour nach Lady Musgrave Island

Es ging sehr früh los am nächsten Morgen. Wir haben einen Tagesausflug nach Lady Musgrave Island gebucht. Die Insel und das sie umschließende Riff bilden die südlichste Spitze des Great Barrier Reef. Also, letzte Chance für einen Tauchgang an diesem besonderen Ort.

Die Fahrt dauerte gut zweieinhalb Stunden und das Wetter war an diesem Tag leider wieder schlechter. Die Wellen ließen den Katamaran ordentlich schaukeln und Edith wurde ein wenig seekrank. Einen Beutel braucht sie aber zum Glück nicht.

Als wir in der Lagune ankamen, waren wir von den Wellen geschützt und setzten in ein kleines Beiboot um, das uns nach Lady Musgrave Island brachte.

Auf der Insel gibt es einen Campingplatz, auf dem eine kleine Gruppe mit einer Sondergenehmigung der Regierung bis zu drei Wochen wohnen kann. Da unser altbekannter Zyklon Owen in Richtung der Insel zog, hat die Regierung die Evakuierung veranlasst. Komplett durchnässt vom Regen warteten die Camper mit Sack und Pack darauf, abgeholt zu werden.

Wir drehten eine kleine geführte Runde über die Insel und kehrten anschließend auf unser Boot zurück. Nach dem Mittagessen hatte Edith ihren Tauchgang und ich habe mir Schnorchelmaske und Flossen geliehen.

Leider hatte Edith die Unterwasserkamera dabei, denn ich hatte was die Sichtung von Tieren angeht ziemliches Glück. Ein recht großer Schwarzspitzen-Riffhai und Meeresschildkröten zählten zu meinen Highlights.

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