Kap der Guten Hoffnung

Das Kap der Guten Hoffnung – von Cape Point aus gesehen

Nach einem üppigen Frühstück mit der ersten echten Butter seit einer gefühlten Ewigkeit, ging es heute recht früh in den Süden zum Kap der Guten Hoffnung. Neben dem Kap Hoorn und Cape Canaveral wohl das berühmteste Kap der Welt. Früher von Seeleuten gefürchtet ist es heute ein echter Touristenmagnet. Viele Leute denken, es sei die südlichste Spitze Afrikas. Diese liegt jedoch etwas weiter im Osten, an der Landspitze des Kap Agulhas; wo der Atlantik auf den Indischen Ozean trifft. Mag hier jemand Klugscheißer?!

Vom Winde verweht

Auf dem Weg zum Kap der Guten Hoffnung passierten wir einige Schilder, die vor einer potenziellen Gefahr, die von Pavianen ausgehe, warnten. Bis zu unserer Ankunft am Kap haben wir jedoch keinen einzigen Pavian und auch sonst keine Tiere gesehen. Abgesehen von langweiligen Möwen, die es tatsächlich auf dem gesamten Erdball zu geben scheint. Das Kap der Guten Hoffnung empfing uns mit einer steifen Briese, die damals schon die Seefahrer fürchteten: Die Tür unseres Kia Picanto wäre um ein Haar davon geflogen! Blanker Hans nennt man das an der Nordsee. Ein junges deutschsprachiges Pärchen machte ein Foto von uns vor dem Kap und wir revanchierten uns natürlich und machten ebenfalls ein Foto von den beiden. Viel mehr als das Kap, das Hinweisschild samt Koordinaten und einen kleinen Parkplatz gab es hier auch nicht zu sehen. Außer Wind, den man heute tatsächlich sehr gut sehen konnte.

Massentoursimus am Ende der Welt

Wir ließen das Kap der Guten Hoffnung hinter uns und machten uns auf den Weg zum touristisch etwas besser erschlossenen Cape Point (dt. Kap-Spitze). Endlich sahen wir auch den ersten Pavian. Der arme hat im Windschatten eines Felsens Schutz vor den heftigen Windböen gesucht. Würde mich auch extrem nerven, mit so einem langen Fell! Am Cape Point gibt es Souvenirläden, ein Restaurant, Toiletten und einen gut ausgebauten Fußweg zum auf einer Anhöhe liegenden Leuchtturm. Und Busparkplätze gibt es dort. Und daher auch, wie es anders nicht zu erwarten war, viele Touristen. Diese Busreisenden fanden wir schon in Namibia fast bemitleidenswert: Kurz aussteigen, schnell möglichst viele Fotos machen, Souvenirs kaufen, wenn es geht noch rasch aufs Klo und dann wieder ab in den Gefangenentransporter. Da genießen wir doch mehr Freiheiten.

Paviane, Rost und Knochen

Auf dem Rückweg vom Kap (der Guten Hoffnung) und Kapper (Cape Point) machten wir daher auch noch einen Abstecher, den die vielen Busse nicht machten. Wir fuhren zum Olifantsbos Beach. Hier sollten neben einem Wanderweg durch Sand und Dünen einige Schiffswracks an der schroffen Küste liegen. Zunächst aber mussten wir das Gebiet einer Pavianfamilie passieren. Der Pascha wachte gut über seinen Harem, ließ uns aber, wohl wegen unseres mickrigen Gebisses, problemlos passieren.

Von den versprochenen Schiffswracks haben Wind und Gezeiten nicht viel für uns übrig gelassen. Mehr als ein paar rostige Teilstücke waren nicht zu sehen. Man konnte nur erahnen, dass es sich um Schiffe gehandelt haben muss. Dafür haben wir aber einen sehr beeindruckenden Walknochen gesehen. Vermutlich war es der Beckenknochen eines kleinen Wals, oder aber auch ein Wirbel eines wirklich verdammt großen Wals. Die Anatomie der Wale ist leider nicht unsere Stärke. Außerdem gab es auf dieser gut anderthalbstündigen Wanderung noch ein gratis Peeling. Der Wind wollte einfach nicht nachlassen.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch den ein oder anderen Vogelstrauß und dergleichen gesehen. Anfangs noch beeindruckend sind es mittlerweile Randerscheinungen geworden. Schöne Fotos konnten wir heute trotzdem machen.

Jetzt kochen wir uns was feines in unserem AirBnB und lassen den Abend auf dem Balkon ausklingen. Der Wind bläst mittlerweile auch nicht mehr so stark.

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Von Swakopmund bis Sossusvlei

Ein Roadtrip durch Namibia

Sachen gepackt und ab in den Süden! Inklusive Einkauf und Mittagspause mit Kartoffelsalat aus dem Supermarkt sind wir nach einer knapp achtstündigen Autofahrt im Sophia Dale Rest Camp, kurz vor Swakopmund, angekommen.

Das erste, was auffiel: Es ist eine komplett andere Klimazone. Von angenehmen 36 Grad tagsüber und kaum unter 20 Grad nachts bei verschwindend geringer Luftfeuchtigkeit, ging es gefühlt in den deutschen Frühling. In der Sonne noch schön warm, kühlte es sich nachts auf 10 Grad ab; was wir im Zelt ziemlich deutlich zu spüren bekamen.

Das Camp war wirklich toll: wir hatten einen Unterstand fürs Auto, saubere Duschen und Toiletten, eine Feuerstelle und das beste: Im Camp leben drei Hunde, von denen zwei sehr zutraulich und kuschelbedürftig sind. Chicco und Laika haben es sich nicht nehmen lassen, ständig bei uns vorbeizuschauen, um sich ihre Streicheleinheiten abzuholen.

Die Wüste lebt

Nach einer recht kühlen ersten Nacht haben wir uns morgens zu einer Living Desert Tour aufgemacht. In der Wüste gibt es viele kleine Lebewesen, die sich tagsüber jedooch gern in ihre Höhlen zurückziehen. Unser Guide Collin wusste genau, wo er danach Ausschau halten musste und konnte uns so insgesamt vier der „Little Five“ aus nächster Nähe zeigen. Wir haben trotz eines eher kühlen und bewölkten Vormittags ein Chamäleon, Geckos, Eidechsen, eine Puffotter und andere kleine Wüstenbewohner zu Gesicht bekommen.

Als wir unseren obligatorischen Spaziergang durch Swakopmund und über die Seebrücke beendeten, ging es zurück ins Camp. Grill-Abend! Zu meinem Glück ist der Betreiber des Sophia Dale, Manfred, deutscher Metzgermeister und weiß, wie man ein Oryx-Steak schneidet. Nebenbei: Auch der Aufschnitt zum Frühstück war großartig. Am Feuer war die kühle Abendluft gut auszuhalten und etwas besser eingepackt als in der Nacht davor, konnten wir auch wieder gut schlafen.

Nächster Halt: Sossusvlei

Auf der für Edith sehr anstrengenden Fahrt von Swakopmund nach Sossusvlei haben wir uns auf den ersten Kilometern leicht verfahren. Der Navigator (hust, ich, hust) hat in einer Baustelle wohl die Übersicht verloren.

Wieder auf dem richtigen Weg, waren wir erstaunt über die vielen verschiedenen Landschaften, die wir durchquerten. Über ein gänzlich in grau gehaltenes Nichts ging es an unterirdischen Flussläufen mit üppiger Vegetation an der Oberfläche in die Berge. Zerklüftetes Schiefergestein mit steilen Abhängen und Schluchten.

Als wir die Gebiergsstraße hinter uns ließen, dachten wir für einen Moment wir wären bereits in Australien: Roter Sand und rote Felsen erstreckten sich bis zum Horizont. Darauf folgte dann eine Savannenlandschaft mit grünem Gras (okay, nicht so grün wie in Deutschland) und reichlich Bäumen und Sträuchern. In der Nähe von Sesriem konnten wir dann die ersten großen Sanddünen sehen. Ein Roadtrip durch Namibia ist wirklich etwas besonderes!

Die vielen Eindrücke haben uns so überwältigt, dass wir am Abend wieder recht früh müde waren. Wir haben noch am Lagerfeuer entspannt und die Reste vom Vorabend gegrillt bevor wir zeitig ins Bett gingen.

Auf dem Campingplatz bei Sossusvlei

Der nächste Morgen im Sossusvlei

Der Wecker schellte um fünf und nach einigen Tassen Kaffee fuhren wir auf unserem Weg im Sossusvlei zunächst zur Dune 45, einer ziemlich hohen Sanddüne, die es zu Fuß zu besteigen galt. Puh! Ein Schritt vorwärts, zwei zurück. So fühlte es sich jedenfalls an, aber der Anblick der Dünen in der Morgensonne ließ den anstrengenden Aufstieg schnell vergessen. Der Vorteil von Sanddünen ist, dass man beim Abstieg eigentlich nichts falsch machen kann. War ein bisschen als hätten wir Siebenmeilenstiefel an den Füßen.

Unterwegs trafen wir noch eine Frau aus Bielefeld, die uns berichtete dass sie bereits in der Kalamari-Wüste war. Fische überall?! Unten angekommen schütteten wir jeweils gut zwei Kilo Sand aus unseren Schuhen und fuhren weiter zum Deadvlei.

Deadvlei – Ich sehe tote Bäume!

Ein 4×4-Shuttle brachte uns durch den tiefen Sand zu einem Parkplatz, von wo aus wir die restlichen 20 Minuten zum Deadvlei gingen. Tote Bäume also. Klingt erstmal recht unspektakulär, war es aber nicht. Wir lassen an dieser Stelle Bilder für uns sprechen:

Auf dem Rückweg zum Camp machten wir noch einen Abstecher zum Sesriem Canyon. Ich hab es jetzt nicht genau auf dem Schirm, aber der Canyon ist mit Sicherheit schon einige zehntausend Jahre alt. Wir stiegen in den Canyon hinab und durchwanderten ihn einige Kilometer.

As the sun goes down

Unser Highlight des Tages war, trotz der vielen Sehenswürdigkeiten, der Sundowner am Abend. Unser Guide Gabriel fuhr uns einige Kilometer auf dem Grundstück einer alten Farm in Richtung Berge. Zwischen wunderschönen Felsformationen hat er dort seine Busch-Bar aufgebaut. Bei einigen Drinks und Snacks konnten wir dort einen der schönsten Sonnenuntergänge überhaupt beobachten. Es war wirklich atemberaubend schön!

Adrenalin und Affen

Am nächsten Morgen ging es wieder in Richtung Hauptstadt. Ein Hauch von Melancholie machte sich breit. Aber als wir auf einem weiten Feld die ersten Erdhörnchen erblickten war die Stimmung schnell wieder besser. Entschuldigt die Umgangssprache, aber meine Fresse, haben die Viehcher dicke Klöten!

Die Fahrt über den Spreetshoogte Pass lässt jede Serpentine Mallorcas blass aussehen. Respekt an Edith, dass sie sich bei der Fahrt nicht eingenässt hat. Auch das Fluchen hat sich in Grenzen gehalten. Abermals wurden wir für eine Kräfte raubende Fahrt belohnt: Auf dem Berg angekommen sahen wir eine Gruppe Paviane. Bärenpaviane um genau zu sein. Einige von ihnen trugen Jungtiere (Edith sagt Babies) auf dem Rücken. Süß!

Jetzt sind wir seit gestern Abend im schnuckeligen Emerald BnB in Windhoek und verbringen hier auch noch die nächste Nacht, bevor es morgen nach Südafrika geht. Ihr hört dann von uns!

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