Die nächsten zwei Wochen waren fast durchgehend von schlechtem Wetter geprägt. Ein Tropensturm hat sich östlich der Küste von Queensland gebildet. Der Zyklon Owen schwächte nach einigen Tagen zunächst ab, änderte dann aber die Richtung und nahm an Kraft zu.
Kilometer statt Korallen
Wir entschieden uns, dem Sturm so gut es ging zu entgehen und fuhren jeden Tag viele Kilometer in den Süden. Aber die Ausläufer des Zyklon Owen holten uns immer wieder ein. Viele der paradiesischen Ziele auf unserem Weg mussten wir leider gezwungenermaßen links liegen lassen.
Ein paar Tage schlechtes Wetter wären ja kein Problem gewesen, doch mit der Zeit drohte die Stimmung bei uns zu kippen. Würden wir es noch ans Great Barrier Reef schaffen? Hört der Regen jemals auf? Wir rafften uns zusammen und versuchten das beste aus der Situation zu machen.
Jede Minuten wurde genutzt
Sobald die Wettervorhersage auch nur kurzzeitige Besserung versprach, fuhren wir in den nächstbesten Nationalpark oder an die Küste. So konnten wir dann sogar noch an einem Wasserfall schwimmen und einige Kilometer am Strand spazieren.
Die restliche Zeit verbrachten wir auf der Straße oder auf dem Campingplatz. Bei Regen merkte man erstmal wie klein so ein Toyota Hiace wirklich ist.
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Nach einigen ruhigen Tagen in Cairns haben wir uns für 17 Tage einen Campervan gemietet. Das Ziel der Reise war Brisbane. Doch vorab ging es noch ein Stück in den tropischen Norden Australiens, in den Daintree Regenwald.
Der Daintree Regenwald besteht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen seit mehr als 110 Millionen Jahren. Das macht ihn zu einem der ältesten Regenwälder der Welt. Zu der Zeit regierten noch die Dinosaurier.
Am ersten Aussichtspunkt auf unserer Fahrt wurden wir von einem Pärchen angesprochen. Wie es der Zufall so wollte, hatten die beiden im selben Campervan wie wir ihre Reise von Sydney nach Cairns unternommen. Wir unterhielten uns kurz über die gegenseitigen Reisepläne und die Tücken unseres Vans, bevor wir unsere Tour fortsetzten.
Unser Heim für 17 Tage. Ein Toyota Hiace mit über 600.000 km auf dem Tacho.
Fernab der Zivilisation
Um in den Daintree National Park zu kommen, muss man einen Fluss mit der Fähre überqueren. Auch wenn die Straßen alle asphaltiert sind; Brücken gibt es keine. Der Daintree Regenwald liegt wirklich in einer anderen Welt. Das haben wir so richtig gemerkt, als wir uns mit den Einheimischen unterhielten. Der Akzent, den man hier spricht, unterscheidet sich deutlich von dem der Städter.
Ameisen am Arsch lecken
Herzlich waren die Einheimischen umso mehr. Und so brachte uns ein Typ der wie Crocodile Dundee gekleidet war, auch recht schnell dazu, grüne Ameisen am Arsch zu lecken. Das klingt jetzt sicher komisch, aber selbst die Kinder machen es. Also konnten wir nicht Nein sagen.
Wir schnappten uns jeder vorsichtig eine Ameise und drückten unsere Zunge an ihr Hinterteil. Schmeckt erfrischend nach Limette! Wie uns versichert wurde passt das auch super zu Wodka-Shots. Leider hatten wir keinen Wodka. Die Ameisen krabbelten danach etwas erniedrigt aber wohlauf in ihren Bau. Nobody got hurt!
Flughunde auf dem Campingplatz
Bei 37 Grad und gefühlten 300 % Luftfeuchtigkeit verbrachten wir den Abend auf einem Campingplatz mitten im Daintree Regenwald. Schon vor der Dämmerung entdeckten wir in den Bäumen einige Flughunde. Als die Sonne dann unterging, wurden die flatternden Säuger so richtig aktiv. Seht euch dazu einfach das Video an.
Bootstour und Salzwasser-Krokodile
Am nächsten Tag sind wir noch einige Kilometer durch den Daintree Regenwald gewandert und waren an der ein oder anderen Bucht, wo dieser massive Urwald aufs Meer trifft. Überall standen Warnschilder. Wir befanden uns in einem Gebiet, in dem es viele Krokodile gibt. Da hielt man die Augen immer weit offen. Gesehen haben wir kein Krokodil, aber wir waren uns ziemlich sicher, dass die Krokodile uns gesehen haben.
Achtung! Wenn man sogar auf deutsch gewarnt wird…
Das Highlight lag dann auf dem Rückweg. Wir haben eine Bootstour durch die Mangrovensümpfe gemacht und dabei auch endlich das erste Salzwasser-Krokodil gesehen. Endlich? Nein, zum Glück haben wir nicht schon vorher Bekanntschaft mit diesen Urzeit-Reptilien gemacht. Auf dem Boot fühlten wir uns dann doch sicherer.
Galerie Daintree Regenwald
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Neben unserer Zeit in Perth wollten wir auch Australiens Südwesten erkunden. Die Küsten und Landschaften sind atemberaubend schön, und wären an sich schon einen mehrwöchigen Aufenthalt wert. Doch eins nach dem anderen…
Bloc Party in Perth
Einen Tag nach unserem Trip nach Rottnest Island stand ein weiterer Höhepunkt unserer Reise auf dem Programm: Bloc Party im Red Hill Auditorium in Perth.
Es ist faszinierend, wie gut organisiert Konzerte in Perth ablaufen. An mindestens ein bis zwei Bars in jedem Stadtteil gibt es einen Shuttle-Bus, der die Konzertgänger einsammelt, und nach dem Konzert wieder dort – oder an einer anderen Bar – absetzt.
Die Fahrt zum Veranstaltungsort dauerte gut 30 Minuten und die Stimmung im Bus war super. Überrascht waren wir von den laschen Sicherheitskontrollen am Eingang. Die Taschen wurden zwar kontrolliert, aber niemand wurde abgetastet. Hier ist die Welt scheinbar noch in Ordnung!
Die Vorband hätte man sich sparen können. War ein bisschen wie die australische Version von Tic Tac Toe. Irgendwie nicht zeitgemäß. Oder sind wir zu alt und das ist wieder modern?!
Das Red Hill Auditorium. Im Hintergrund der Sonnenuntergang über Perth.
Bloc Party hat einen super Auftritt abgeliefert und es wurde stellenweise recht emotional. Sie haben ihr 2005er Album Silent Alarm in voller Länge gespielt. Der Wahnsinn! Es lag wohl an der Mischung: Die Band, Australien, diese einzigartige Kulisse und die Songs, mit denen wir so viele gute Erinnerungen verbinden.
Da war es auch egal, dass die Flasche Wein rund 25 € kostete. Und das war noch die günstigste Variante, sich mit Flüssigkeit zu versorgen.
Auf der Rückfahrt machte meine Blase schlapp. Lag wohl am Wein. Ich musste den Busfahrer überreden anzuhalten. Zu meiner Verwunderung wollte sich keiner der anderen Mitreisenden erleichtern. Als ich wieder in den Bus stieg, wurde ich lautstark jubelnd Empfangen. Puh, welch eine Erleichterung!
Indian Ocean Drive
Am nächsten Morgen fuhren wir mit einem Mietwagen von Perth aus Richtung Norden auf dem Indian Ocean Drive. Kilometerweites Buschland. Sehr grün und mit vielen Wildblumen, die wir noch nie gesehen hatten, gespickt.
Wir machten unterwegs an einigen Nationalparks halt. Der interessanteste war der Nambung National Park. Ein Teil des Parks ist von bis zu vier Meter hohen Kalksteinsäulen gesäumt, Pinnacles genannt. Diese haben sich durch Erosion in den letzten zehntausenden Jahren gebildet. Der Wikipedia-Artikel erklärt es etwas ausführlicher.
Auf dem Rückweg fuhren wir noch durch ein mittelstarkes Unwetter und übernachteten ein vorerst letztes Mal in Perth.
Ab in den Süden – Australiens Südwesten
Der nächste Roadtrip unserer Weltreise stand an: Mit dem Auto von Perth bis Esperance. Auf direktem Weg wären das um die 700 Kilometer. Wir sind natürlich einige lohnenswerte Umwege gefahren, und hielten uns hauptsächlich an der Küste auf. Dort ist Australiens Südwesten am schönsten.
Wolkiger Start
Das Wetter meinte es am ersten Tag unserer Rundreise nicht so gut mit uns. Nachdem am Preston Beach noch die Sonne strahlte, zogen bald darauf dicke graue Wolken auf.
Zu gerne hätten wir im Injidup Natural Spa ein Entspannungsbad genommen. Bei Wind, fehlender Sonne und weniger als 20 Grad war daran jedoch nicht zu denken. Schön war dieser besondere Ort aber trotzdem; und so blieben wir auch ohne Badezeug eine ganze Zeit dort.
Ein paar Kilometer weiter wartete dann die nächste Landmarke auf uns: Canal Rocks. Eigentlich nur einige Steine im Wasser, aber von der Natur wunderbar geformt und von netten Menschen durch eine Holzbrücke erschlossen.
Den Abend und die erste Nacht verbrachten wir in Margaret River im gemütlichen Tall Trees Guesthouse.
Treffen mit den Locals, große Bäume und erste Schwimmversuche
Am nächsten Tag war es schon viel sonniger. Wir fuhren zur Hamelin Bay, da man dort vom Strand aus Rochen beobachten kann. Und tatsächlich war das Glück auf unserer Seite. Zwei Rochen schwammen in unmittelbarer Ufernähe ihre Bahnen. Unser erstes Treffen mit den Locals. Besonders scheu waren sie nicht und ließen sich auch gut fotografieren.
Für unseren nächsten Zwischenstopp in Australiens Südwesten fuhren wir etwas weiter landeinwärts. The Valley Of The Giants heisst der Teil eines Nationalparks, in dem man in bis zu 40 Meter Höhe über einen Tree Top Walk durch die Baumkronen laufen kann. Die Bäume dort sind verdammt alt und haben sogar schon den ein oder anderen Waldbrand überstanden.
Es ging wieder Richtung Küste. Elephant Rock in der William Bay war das Ziel. Die Felsen an der Küste sehen je nach Betrachtungswinkel wie die Dickhäuter aus, denen sie schließlich auch ihren Namen verdanken.
Direkt nebenan liegt mit dem Greens Pool ein natürliches Badeparadies. Vorgelagerte Felsen schirmen hier die Küste von der Brandung ab und man kann sich wunderbar im klaren, ruhigen Wasser treiben lassen. Das haben wir dann auch getan! Für mich waren es die ersten Schwimmversuche im Indischen Ozean.
Übernachtet haben wir einige Kilometer weiter in einem klassischen Motel in Albany. Es gab mal wieder Pizza.
Esperance – Lucky Bay und Great Ocean Drive
Von Albany ging es am nächsten Tag viele Kilometer weiter nach Esperance. Unterwegs gab es auf dieser Strecke nicht viel zu erkunden, was nicht bedeutet dass die Strecke nicht schön war.
Esperance ist ein hübsches Küstenstädtchen mit vielen traumhaften Buchten in der näheren Umgebung. Wir saßen nach unserer Ankunft am Meer und lauschten den abendlichen Wellen.
Für den nächsten Morgen hatten wir geplant, in der Lucky Bay zu frühstücken. Der Strand dort ist bekannt für gelegentliche Besuche von Kängurus. An diesem Tag hatten die einheimischen Beuteltiere aber scheinbar andere Pläne. Enttäuscht waren wir nicht, denn Lucky Bay ist auch ohne Kängurus einfach atemberaubend schön.
Der Sand ist hier so hell, dass die Augen gefühlt 15 Minuten brauchten, um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Er besteht aus reinstem Quarz, ohne Verunreinigungen. Und das Wasser ist so türkis wie es nur sein kann. Für uns und auch sicher für viele andere der schönste Strand in Australiens Südwesten.
Nach unserem Frühstück und einem ausgiebigen Strandspaziergang in der Lucky Bay, fuhren wir zur Twilight Bay und haben dort für einige Stunden unseren ersten Strandtag verbracht. Also liegend.
Als wir genug Sonne getankt hatten, ging es über den Great Ocean Drive noch an einige Traumstrände und schöne Küstenabschnitte vorbei.
Auf (fast) direktem Weg nach Perth
Über 700 Kilometer war die geplante Strecke für diesen Tag. Auf direktem Weg von Esperance nach Perth. Nun, fast direkt: wir machten noch einen winzigen Abstecher zum Wave Rock. Das ist ein Fels, der wie eine sich auftürmende Welle aussieht. Ziemlich cool!
In Perth angekommen gingen wir recht früh schlafen. Am nächsten Tag erkundeten wir noch die Stadt und die ein oder andere Mall, bevor wir am Abend zum Flughafen fuhren, um Australiens Südwesten in Richtung Cairns, Queensland zu verlassen.
Dummerweise hatte unser Flug zwei Stunden Verspätung. Edith konnte leider nicht wie erhofft in ihren Geburtstag reinfliegen. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr.
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