Reisetipps für Südafrika

Persönliche Erfahrungen

Wir haben in unseren fünf Wochen einige Reisetipps für Südafrika gesammelt. Dabei handelt es sich natürlich um persönliche Erfahrungen, die so nicht immer zutreffen müssen. Trotzdem möchten wir sie gerne mit euch teilen.

Verkehr

In Südafrika gilt Linksverkehr. Als wäre das nicht schon genug gibt es noch andere Reisetipps für Südafrika, die sich auf das Thema Verkehr beziehen.

Mietwagen

Natürlich könnte man sich seinen Mietwagen bereits vorab über bekannte (deutsche) Onlineportale reservieren. Das haben wir anfangs auch getan. Günstiger ist es jedoch, sie direkt bei südafrikanischen Anbietern zu buchen. Für viele Großstädte und Internationale Flughäfen in Südafrika bietet sich beispielsweise Around About Cars an. Gerade wenn man das Auto an einem Ort abholen und an einem anderen Ort abgeben möchte. Der Preisunterschied macht sich deutlich bemerkbar.

Verkehrsregeln und Gepflogenheiten im Straßenverkehr

Abgesehen vom Linksverkehr gibt es noch weitere Verkehrsregeln, die man so aus Deutschland nicht kennt. Zum Beispiel gibt es 4-Stopp und 3-Stopp Kreuzungen. Das kann anfangs noch verwirrend sein, ist eigentlich aber ganz einfach. Wer zuerst kommt, darf zuerst fahren. Am Stoppschild angehalten wird in der Regel nur, wenn jemand aus einer anderen Richtung eher da war.

Dann gibt es noch den grünen Pfeil zum Rechtsabbiegen. Wenn er blinkt hat man freie Fahrt. Wenn er durchgehend leuchtet muss man den kreuzenden Verkehr passieren lassen.

Eine sehr nette Angewohnheit der Autofahrer in Südafrika ist es, dass langsam fahrende Fahrzeuge auf den Seitenstreifen wechseln, sobald sich ein schneller fahrendes Fahrzeug von hinten nähert. Die Landstraßen sind oft nur einspurig. Der Seitenstreifen aber meist breit genug um darauf auszuweichen. Wenn man also gemütlich unterwegs ist, fährt man an einer günstigen Stelle mit gleichbleibender Geschwindigkeit und gesetztem Blinker auf den Seitenstreifen. Man lässt schnellere Verkehrsteilnehmer überholen. Diese bedanken sich in nahezu 100 % der Fälle mit dem Warnblinker. Mit der Lichthupe kann man dann „gern geschehen“ signalisieren.

Uber oder Taxi? Definitiv Uber!

Wir wollen ungern Werbung für große Portale machen. Uber jedoch haben wir gut und gerne in den Großstädten Südafrikas benutzt. Anders als bei einem Taxi weiß man hier vorab genau, wer einen wo hinfährt. Und was wichtig ist: Der Preis steht vorab wirklich fest. Alle Uber-Fahrer die wir hatten waren sehr freundlich. Viele gaben uns auch nützliche Tipps mit auf den Weg. Und wenn man den Einheimischen und Zugezogenen glauben darf, verdienen die Fahrer ziemlich gut. Ein weiterer Pluspunkt: man braucht für die Bezahlung nicht zwingend Bargeld.

Parking Marshalls

In Südafrika ist es in Großstädten und Touristenzentren üblich, dass man statt sein Geld in eine Parkuhr zu werfen oder ein Ticket zu ziehen einen Parking Marshall bezahlt. Man erkennt sie an farbigen Westen und, wenn es sich um offizielle Angestellt der Stadt handelt, an einem Ausweis der selbiges belegt. Außerdem weisen Schilder am Fahrbahnrand darauf hin. Man bezahlt erst, wenn man wieder abfährt.

Viele arme Schlucker haben sich eine Warnweste besorgt und sind dann vom Eigenverständnis so etwas wie Freiberufler. Sie bieten an, auf das Auto zu achten und helfen beim Ein- und Ausparken mit Handzeichen. Da man sie ohnehin erst bei der Abfahrt bezahlt, sollte man vorab auf Diskussionen verzichten und ihnen gegenüber freundlich sein. Wenn man ein kaltes Herz hat, fährt man anschließend einfach so davon. Wenn nicht, gibt man ihnen zwischen zwei und fünf Rand und sie wünschen einem dankbar einen schönen Tag.

Tankstellen

Südafrika verfügt über ein ausgezeichnetes Tankstellennetz. Anders als in Deutschland gibt es in Südafrika noch den Tankwart. Neben dem Tankvorgang übernimmt dieser auch die Reinigung der Scheiben und kontrolliert auf Wunsch Ölstand und Reifendruck. Dieser Service ist kostenlos, ein kleines Trinkgeld gibt man freiwillig.

Einkaufen

Zum Zeitpunkt unserer Reise bekam man für einen Euro 16,5 Südafrikanische Rand. Viele Produkte sind hier um einiges billiger und die großen Marken der Welt sind auch hier vertreten. Man muss also nicht unbedingt die Großpackung Körperlotion oder Duschgel aus Deutschland mitbringen. Auch Markenkleidung ist vergleichsweise günstiger. Wir haben für euch nachfolgend noch einige Reisetipps für Südafrika zum Thema Einkaufen und Geld ausgeben – oder Geld sparen.

Straßenhändler

In den Großstädten und auf beliebten Reiserouten sieht man viele Straßenhändler. Sie bieten Kunst, Souvenirs und allerlei Krempel zu teilweise abstrusen Preisen an. Auch wenn man mit ihnen verhandelt und ein vermeintlich gutes Geschäft gemacht hat; im nächsten seriösen Souvenirladen findet man das Objekt der Begierde meist zu einem Bruchteil des Preises. Bevor man irgendwas kauft, sollte man sich ruhig ein paar Tage Zeit nehmen, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Bargeld

Die Gefahr ausgeraubt zu werden besteht in jedem Land der Welt. Anders als in Deutschland wird es einem in Südafrika aber leichter gemacht, so wenig Bargeld wie möglich bei sich zu haben. Das minimiert natürlich nicht das Risiko an sich, aber den potenziellen Verlust. Man kann in jedem Restaurant und an jedem noch so exponierten Ort problemlos mit Karte zahlen. Das ist aber auch nötig, weil ein Bündel Rand-Noten von umgerechnet 100 € das Portemonnaie sonst lächerlich überfüllt wirken lässt.

Lebensmittel & Wein

Wer in Deutschland über ein durchschnittliches Einkommen verfügt, kann in Südafrika speisen wie Gott in Frankreich. Lebensmittel und gerade Fleisch sind sehr günstig. Ironischerweise gilt das nicht für französischen Käse. Der ist in Südafrika tatsächlich etwas teurer. Aber der sehr gute südafrikanische Wein schmeckt zu einem Drittel des Preises auch ohne Chaource.

Zigaretten

Neben den anderen Reisetipps für Südafrika gibt es noch einen, der sich an die Raucher richtet. Wer unbedingt rauchen muss und direkt aus Deutschland nach Südafrika kommt, sollte davon absehen sich Zigaretten im Duty-Free zu kaufen. Lohnt sich nicht. Zigaretten sind hier deutlich billiger, um die zwei Euro pro Schachtel.

Preisliste mit Beispielprodukten

Die folgende Tabelle zeigt einen kleinen Überblick über die Preise im südafrikanischen Einzelhandel. (Stand: 14.11.2018)

2 Liter Coca Cola, Fanta, Sprite
R15,990,98€
2 Liter Vollmilch
R21,99
1,35€
1 Flasche Wein (Porcupine Ridge)
R49,993,07€
250 g Jacobs Instant-Kaffee
R99,99
6,14€
24 x 340 ml Castle Lager
R179,9911,05€
10 Pakete Tempo Taschentücher
R9,990,61€
1 Tube Colgate Zahnpasta
R11,990,74€
1 Packung Q-Tips (100 Stück)
R12,990,80€
6 Eier (Freiland)
R26,99
1,66€
1 Bund Bananen
R13,990,86€
700 g Toastbrot
R10,490,64€
2,5 kg Zucker
R29,991,84€
1 kg Kellogg’s Cornflakes
R34,991,84€
250 g Porterhouse Steak
R31,721,95€
1 Packung Lucky Strike (20 Stück)
R38,992,39€

Habt ihr Reisetipps für Südafrika?

Wir haben sicher nicht an alles gedacht. Habt ihr auch noch Reisetipps für Südafrika? Teilt sie mit uns in den Kommentaren.

Reisetipps für Südafrika - Die Flagge Südafrikas

International Primate Rescue

Eine Weißbüschelaffen-Familie lässt sich von Edith füttern.

Unsere erste Woche bei den Affen

Herzlicher Empfang und erste Eindrücke

Bei unserer Ankunft am Flughafen von Johannesburg wurden wir von Kerry und Becky empfangen. Nach einer kurzen aber herzlichen Begrüßung fuhren wir zum International Primate Rescue in der Nähe von Pretoria. Unterwegs konnten wir uns noch an einem Supermarkt mit Lebensmitteln für die nächsten Tage versorgen. Im Camp angekommen wurden wir von den anderen Volunteers empfangen. Einige von ihnen sind wie wir nur für ein paar Wochen hier, andere leisten ein ganzes Jahr Freiwilligendienst. Es gibt fünf feste Mitarbeiter, die sich um die korrekte Versorgung der Affen und Verwaltung des Camps kümmern. Außerdem sind hier zwei feste Aushilfen, die für die Instandhaltung der Gehege und Grünanlagen verantwortlich sind.

Da man damit rechnete wir kämen direkt aus Deutschland und hätten somit einen zehnstündigen Flug hinter uns, hatten wir am ersten Tag frei. Kerry hat uns alle Tiere und Einrichtungen des Camps gezeigt. Nachmittags durften wir den Affen noch Leckereien geben. Am Abend machten wir gemeinsam ein Braai und Edith und ich mussten unsere Fähigkeiten am südafrikanischen Grill unter Beweis stellen. Die Mehrheit war mit unserer Leistung wohl zufrieden.

Braai!

Der erste Arbeitstag

Anders als wir zunächst erwarteten, fing unsere Schicht am nächsten Morgen erst um neun Uhr an. Zur Morgenfütterung um vier Uhr ist man glücklicherweise nur ein bis zweimal pro Woche eingeteilt. Wir begleiteten einen der Langzeit Volunteers und halfen, in den Gehegen das Wasser zu wechseln und Futter nachzureichen. Außerdem bekommen die Affen um neun Uhr eine Art Babybrei.

Nach der Fütterung wurden wir zur Reinigung eines der Gehege eingeteilt. Dazu mussten wir zunächst mit recht altertümlichen Mitteln Heu schneiden. Das alte Heu wurde entfernt und alle Schlafplätze und Kletteräste mit Wasser gereinigt. Dann wurde das neue Heu ausgelegt und um Punkt zwölf Uhr war für zwei Stunden Mittagspause. Wir kochten eine Kleinigkeit, unterhielten uns und schauten den Affen beim spielen zu.

Als die Mittagspause vorbei war schnitten wir abermals Heu und reinigten ein weiteres Gehege. Um 16 Uhr wurden dann wieder Leckereien verteilt. Die kleinen Totenkopfaffen durften wir von Hand mit Babybrei füttern, welchen sie genüsslich von unseren Fingern schleckten. Süß! Danach hatten wir auch schon wieder Feierabend und ließen den Abend bei einer Flasche Wein und ausführlichen Gesprächen mit den anderen Freiwilligen ausklingen. Zur Zeit sind hier Leute aus den Niederlanden, Belgien, Italien, England, Kolumbien und wir zwei aus Deutschland.

Routine ja, Langeweile nein!

Die nächsten Tage verliefen recht ähnlich: Füttern, Heu schneiden, Gehege reinigen, Pause. Heu schneiden, Gehege reinigen, füttern, Feierabend. Gestern hatten wir dann unsere erste früh morgendliche Futterrunde. Es war nicht so schlimm wie erwartet um halb vier aufzustehen. Wir gingen bisher auch meist gegen 22 Uhr ins Bett.

Teamwork

Vormittags mussten wir dann mit allen Volunteers ins Gehege der Totenkopfaffen. Ein Sturm der vor unserer Ankunft wütete, hatte dort ein Fangnetz unter einem der Bäume beschädigt. Gemeinsam behoben wir den Schaden und wurden zwischendurch von den kleinen Äffchen angesprungen. Craig, einer der Vollzeitmitarbeiter, gab uns Marshmallows mit denen wir die kleinen füttern durften. Eigentlich war unsere Affenzeit erst für den Nachmittag eingeplant. Weder uns noch die Affen hat das sonderlich gestört. Da wir trotz der Ablenkung durch die Affen recht schnell mit unserer Arbeit im Gehege fertig waren, ging es eine halbe Stunde eher in die Mittagspause.

Hausputz

Um 14 Uhr waren Edith und ich mit Benthe und Becky zum Hausputz eingeteilt. Zwei Tage zuvor hatte es recht stark geregnet. Dabei ist Wasser über die Regenrinne in den offenen Innenbereich unserer gemeinsamen Behausung eingedrungen. Ich entschied mich daher, die Regenrinne zu reinigen. Das war auch wirklich nötig. Eine ganze Schubkarrenladung Äste, Blätter und Morast auf vier Metern. Edith hat sich gemeinsam mit Benthe um die Reinigung der Toilette und des Badezimmers gekümmert. Becky übernahm, nachdem sie zuvor für mich die Leiter gesichert hatte, die Reinigung der gemeinsamen Küche.

Monkeytime – Affenzeit!

Dann war es endlich soweit: Unsere erste Monkeytime! Es gibt hier drei Affenarten, zu denen man problemlos ins Gehege gehen kann. Auch wenn wir schon vormittags bei den Totenkopfaffen waren, wollten wir unsere Affenzeit unbedingt wieder mit ihnen verbringen. Wir machten viele Fotos und noch mehr lustige Beobachtungen. Wir wurden angesprungen und zum Teil von allen Äffchen regelrecht belagert. Das lag natürlich weniger an ihrem Interesse für uns als an den Leckereien, die uns Connor vorab gab. Trotzdem: es war einfach herzerwärmend!

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Garden Route

Roadtrip auf südafrikanisch

Die berühmte Garden Route gehört zu einem Besuch in Südafrika einfach dazu. Egal ob man sich für den traditionellen Weg oder eine etwas längere Schleife entscheidet: bei einem Roadtrip durch Südafrika darf die Garden Route nicht fehlen!

Als Inspiration für eure eigene Reise haben wir hier ein paar Erinnerungen und Informationen über die von uns bereisten Orte festgehalten.

Hermanus

Kapstadt verließen wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge und machten uns auf den Weg Richtung Port Elizabeth. Für die Reise haben wir acht Übernachtungen entlang der berühmten Garden Route eingeplant. Unser erster Halt war Hermanus. Ein kleiner Ort an der Küste, der als Topadresse für Walbeobachtungen gilt. Und tatsächlich konnten wir schon auf einem kleinen Spaziergang entlang der felsigen Küste die ersten Südkaper sehen.

Wir hatten Hunger und suchten uns ein schönes Restaurant mit Meerblick aus. Nachdem wir unser Essen bestellten konnten wir unser Glück kaum fassen: In unmittelbarer Sichtweite vollzog ein Wal laut klatschende Freudensprünge! Die Leute im Restaurant sprangen auf, ähnlich wie im Fußballstadion kurz vor dem Torschuss. Alle waren total euphorisch. Das Essen war wirklich gut, doch angesichts der aktuellen Ereignisse ließ der ein oder andere Gast die Speisen auf seinem Teller kalt werden.

Als der Wal seine artistische Vorstellung beendete, fuhren wir noch an einen anderen Wal-Hotspot in der Nähe. Auch dort sahen wir mehrere Wale und konnten den ein oder anderen Schnappschuss machen. Definitiv ein Highlight der Garden Route.

Kap Agulhas

Die erste Nacht verbrachten wir in Agulhas, wo wir am folgenden Tag zum südlichsten Punkt Afrikas, Kap Agulhas, fuhren. Dort angekommen machten wir die obligatorischen Fotos an der Landmarke, die die Grenze zwischen Atlantik und Indischem Ozean markiert. Auf einer Wanderung kamen wir noch an einem Schiffswrack und einige Minuten später an einem Walkadaver vorbei. Kein schöner Anblick, aber trotzdem recht interessant.

Der Rückweg führte über sandige Dünen und felsige Hänge und war bedeutend anstrengender als der Hinweg. Wir waren froh, als wir endlich wieder unser Auto erreichten. Auch weil wir nicht von der Puffotter gebissen wurden, die uns ein paar Meter vorher noch den Weg versperrte. Am Abend tranken wir noch etwas Wein und verfassten den letzten Blogeintrag.

Wilderness

Nach einem guten Frühstück ging es weiter zum nächsten Stopp. Den Abend verbrachten wir in Wilderness, wo wir dann auch die folgenden zwei Nächte verbringen wollten. Wir deckten uns im Supermarkt mit Lebensmitteln und Getränken ein und genossen die Ruhe und die Aussicht auf unserer Veranda.

Am nächsten morgen ging es früh los. Wir haben uns ein Kanu gemietet und sind so weit es ging einen kleinen Fluss hinauf gerudert. An einer Lichtung haben wir das Kanu an Land gezogen und sind einige Kilometer flussaufwärts zu einem Wasserfall gewandert. Der Wasserfall hat über all die Jahrhunderte, die er dort schon fällt, ein Becken in den Fels geformt, in dem man schwimmen kann. Das Wasser war nicht gerade warm, aber nach kurzer Überwindung angenehmer als gedacht. Nach dem harten Training für Oberkörper (rudern) und Beine (wandern) war es genau die richtige Entspannung.

Anschließend lagen wir noch eine Zeit auf den warmen Felsen in der Sonne, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Wieder wandern, wieder rudern. Kurz bevor wir den Kanuverleih erreichten, verschwand dann leider auch die Sonne. Perfektes Timing! Wir machten uns in unserer Unterkunft was zu essen, saßen wieder auf der schönen Veranda und haben später noch Ghostbusters im TV geguckt. Beim zweiten Teil sind wir dann irgendwann eingeschlafen.

Waldbrand

Am nächsten morgen war die Sicht getrübt. Es roch, als würden die Nachbarn ein Lagerfeuer machen. Nein, als würden alle Nachbarn ein Lagerfeuer machen. Die Veranda war von Asche bedeckt und auch auf unserem Auto hat sie sich abgesetzt. Die Sonne leuchtete schwach orange durch die Wolken. Im Nachbarort wütete ein Waldbrand und der Wind blies den Rauch in unsere Richtung. Eigentlich wollten wir an diesem Tag an den Strand, aber daran war nun nicht mehr zu denken. Wir hofften dass die Feuerwehr das Feuer schnell unter Kontrolle bekommt und fuhren früher als gedacht zu unserem nächsten Etappenziel.

„Smoke on the water, fire in the sky.“

Deep Purple

Knysna

Leider haben die rund 40 Kilometer bis Knysna nicht ausgereicht, um den Rauchschwaden komplett zu entfliehen. Der Himmel war zwar etwas klarer, aber die 34°C und Sonne, die uns der Wetterbericht versprach gab es auch hier nicht. Also: auch hier kein Strandwetter. Wir gaben unsere Schmutzwäsche in einer Wäscherei ab und gingen anschließend trotzdem an den Strand. Entlang der Küste machten wir einen Spaziergang, um uns die Gegend anzusehen, aber auch um die Zeit zu vertreiben, bis wir in unserer Unterkunft einchecken konnten. Wir waren an diesem Tag wirklich sehr früh dran.

Ein Wiedersehen auf der Garden Route

Wie es der Zufall so wollte, waren Kay und Katha an diesem Tag auch in Knysna, also verabredeten wir uns zum Abendessen. Nachdem wir unsere Sachen im Hotel verstaut und unsere Wäsche aus der Reinigung abgeholt hatten, flanierten wir an der Waterfront und hielten nach einem geeigneten Restaurant für den Abend Ausschau. Wir entschieden uns dann jedoch für einen Pub etwas weiter stadteinwärts. Das Bier, das Essen und die Gespräche mit Kay und Katha waren super und wir waren froh, uns nochmal ordentlich voneinander verabschieden zu können.

Am nächsten Morgen war der Rauch dann auch verschwunden, und wir konnten uns die Lagune von Knysna von einem Aussichtspunkt aus in voller Pracht ansehen.

Plettenberg Bay

Von Kay und Katha bekamen wir den Tipp, in Plettenberg Bay im Robberg Nature Reserve wandern zu gehen. Dabei handelt es sich um eine Halbinsel, von der aus man Wale, Delfine und Seehunde beobachten kann. Wir sahen nur Seehunde, aber die Landschaft war super schön und abwechslungsreich. Teilweise erinnerten uns die felsigen Aufstiege mit tiefen Abgründen an unsere Wanderung am Lion’s Head. Nichts für Weicheier!

Am späten Nachmittag waren wir dementsprechend müde und bestellten uns ganz ordinär Pizza in unser AirBnB. Für den nächsten Tag stand wieder eine etwas weitere Reise an, also gingen wir früh ins Bett um rechtzeitig aus den Federn zu kommen.

Ein MUSS auf der Garden Route: Tsitsikamma National Park

Auf unserem Weg über die Garden Route Richtung Jeffreys Bay fuhren wir in den Tsitsikamma National Park. Ein Waldgebiet direkt an der Steilküste mit einigen in Canyons liegenden Flüssen. An einem dieser Canyons gibt es direkt an der Flussmündung eine Hängebrücke, die neben einigen abenteuerlustigen Reisenden wie uns auch viele komplett unvorbereitete Bustouristen anzog. Mit Sandalen und Mokassins machten sie sich mehr stehend als gehend auf den beschwerlichen Weg durch den Wald. Das war zum einen natürlich ziemlich lustig, aber auch irgendwie nervig, da sie uns ziemlich ausbremsten.

Als wir die Brücke passierten, stiegen wir noch auf einen Aussichtspunkt in 180 Meter Höhe, der von den Bustouristen seltsamerweise komplett gemieden wurde. Oben angekommen schickten wir Geburtstagsgrüße in die Heimat, genossen die Aussicht und machten uns auf den Rückweg.

Jeffreys Bay

In Jeffreys Bay hatten wir für zwei Nächte eine großzügige Wohnung im Haus von Kurt. Kurt kommt ursprünglich aus Hawaii, ist ambitionierter Surfer und Achtung: wegen der Wellen nach Südafrika gekommen. Das klingt für einen Europäer, der Surfen eigentlich direkt mit Hawaii verbindet zunächst recht seltsam. Als Kurt uns aber erzählte, dass man bei gutem Wind problemlos 3,5 Minuten am Stück surfen könne, und wir die ersten Wellenreiter sahen, verstanden selbst wir als komplette Nullen auf diesem Gebiet ein wenig besser, was er meint.

Davon abgesehen war der Strand mit seinen weiten Dünen und der Lagune einfach traumhaft. Jeffreys Bay liegt auf einem Hügel. Jedes Haus hat Meerblick und kein Haus hat mehr als zwei Etagen. In jeder anderen Gegend der Welt würden an solch einem Strand mit Sicherheit mehrere große Hotels die Sicht aufs Meer für die dahinter liegenden Häuser versperren. Hier nicht.

Letzter Ort der Garden Route: Port Elizabeth

Unser letzter Ort auf der Garden Route war Port Elizabeth. Eigentlich eine Großstadt, die aber viel entspannter daher kommt als Kapstadt. Wir genossen einen letzten Blick aufs Meer und schlenderten durch die Straßen. Von einem einheimischen Uberfahrer bekamen wir den Tipp, abends in die Bridge Street Brewery zu gehen. Gutes Essen und gutes (hausgebrautes) Bier wurden uns versprochen. Und genau das bekamen wir auch.

Wir wären gerne länger geblieben, aber uns Flug nach Johannesburg ging sehr früh. Dort wurden wir dann von Kerry und Becky am Flughafen abgeholt und arbeiten für zwei Wochen ehrenamtlich für IPR – International Primate Rescue.

Überblick: Garden Route

Die folgenden Karte zeigt einen kleinen Überblick über die Orte und Zwischenstopps auf unserer Garden Route.

Übrigens …

Solltet ihr auch eine Reise auf der Garden Route planen, sind unsere Reisetipps für Südafrika mit Sicherheit die richtige Lektüre. 

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